Ankara – Ein Gericht in der Türkei hat drei Männer wegen der Vergiftung von Straßenhunden zu je zehn Jahren Haft verurteilt.
Die Große Strafkammer Nr. 5 in Ankara verhängte gegen jeden Angeklagten zudem eine Geldstrafe von 15.000 türkischen Lira. Die Entscheidung wurde von Tieraktivisten, die den Prozess verfolgten, begrüßt.
Wie die Nachrichtenagentur Anadolu mit Verweis auf die Anklageschrift weiter berichtet, hätten die Angeklagten in Pestizide getauchtes Hühnerfleisch an Straßenhunde in Ankara verfüttert und somit ihren grauenvollen Tod herbeigeführt.
Filmaufnahmen, die die Hunde unter Qualen zeigen, als Anwohner zum Tatort eilten, löste eine öffentliche Entrüstung aus. Tieraktivisten setzen sich seit langem dafür ein, dass Gewalt gegen Tiere als Verbrechen und nicht als Vergehen definiert wird. Die bestehenden Gesetze sehen für Verbrechen an Tieren nur Geldstrafen vor.
Unter wachsendem Druck der Öffentlichkeit hatte die türkische Regierung eilig einen neuen Ministerialgesetzesentwurf für Tierrechte angekündigt. Das neue Gesetz soll es den Gerichten ermöglichen, Tötung und Folterung von Haus- und Straßentieren mit bis zu viereinhalb Jahren Haftstrafe zu belegen.
Gemäß den Änderungen werden Menschen, die des Tötens und Folterns von Tieren für schuldig befunden werden, mit Haftstrafen zwischen vier Monaten und drei Jahren belegt. Wenn Verdächtige mehr als ein Tier verletzt haben, kann die Strafe auf viereinhalb Jahre erhöht werden.
Menschen, die Tiere zum Kämpfen gezwungen haben, erhalten laut Entwurf zwei bis drei Jahre.
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