Ankara – Die Pleite des britischen Reisekonzerns könnte auch die Türkei treffen. Das Tourismusministerium in Ankara hat bereits ein Hilfspaket für Hoteliers angekündigt.
Die türkische Tourismusbranche befürchtet deutliche Einbußen durch die Pleite des britischen Reisekonzerns Thomas Cook. Der Präsident des Hotelverbandes, Osman Ayik, rechnet mit einem Besucherschwund. Als Folge des Firmenzusammenbruchs könnten jährlich 600.000 bis 700.000 Urlauber weniger in die Türkei kommen, zitiert die Wirtschaftszeitung Handelsblatt Ayik.
Der älteste und zweitgrößte Reisekonzern der Welt meldete am Montag Insolvenz an. Der Flugbetrieb von Thomas Cook wurde in Großbritannien mit sofortiger Wirkung eingestellt, teilte die britische Luftfahrtbehörde CAA am Morgen mit.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte Ayik, dass sich im Land 45.000 Urlauber befänden, die aus Großbritannien und anderen europäischen Ländern stammten und mit Thomas Cook reisten.
„Es gibt eine große Anzahl von kleinen Unternehmen, deren Schicksal von Thomas Cook abhängt, vor allem in Mugla, Dalaman und Fethiye“, sagte Ayik gegenüber Reuters und bezog sich auf beliebte Ziele an der Westküste der Türkei. Thomas Cook schulde einigen kleinen Hotels jeweils 100.000-200.000 Pfund. Diese könnten unter dem Zusammenbruch des Reiseveranstalters leiden.
Das türkische Tourismusministerium hatte am Montag ein Unterstützungspaket in Aussicht gestellt, für türkische Hoteliers und andere Tourismus-Unternehmen. Das Paket werde „in kürzester Zeit“ verabschiedet, teilte das Ministerium in Ankara am Montag via Twitter mit, berichtet Handelsblatt weiter.