New York (aa) – Der Wunsch der Türkei, eine Sicherheitszone in Nordsyrien einzurichten, ist gerechtfertigt, sagte der russische Außenminister Lawrow am Freitag.
„Sie leiden unter dem Eindringen von Terroristen, die aus dem von den USA kontrollierten Gebiet kommen“, sagte Sergej Lawrow Reportern in New York am Rande der 74. UN-Generalversammlung.
Russland sei die Frage der Sicherheitszone nicht gleichgültig, da sie mit der territorialen Integrität und Souveränität Syriens zusammenhänge, so Lawrow. Moskau treffe sich mit beiden Seiten.
Die Türkei setzt sich seit geraumer Zeit für eine Sicherheitszonen in Nordsyrien, sowie die Umsiedlung syrischer Migranten aus der Türkei und Europa in diese ein. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wiederholt betont, dass Ankara seine eigene Militäroffensive durchführen würde, um eine Sicherheitszone in Nordsyrien einzurichten, falls Gespräche mit den USA scheitern sollten.
Türkische und US-amerikanische Militärbeamte haben sich am 7. August darauf geeinigt, dass die Sicherheitszone in Nordsyrien als „Friedenskorridor“ für vertriebene Syrer dienen soll und dass ein gemeinsames Operationszentrum in der Türkei eingerichtet wird, um seine Einrichtung zu koordinieren. Die Vereinbarung sieht die Schaffung einer bis zu 32 Kilometer breiten Sicherheitszone entlang der türkischen Grenze zu den Kurdengebieten in Nordsyrien vor.
Im vergangenen Monat teilte die US-Armee mit, dass die syrischen demokratischen Kräfte (SDF) – ein Etikett, das von der Terrorgruppe YPG/PKK verwendet wird – begonnen haben, sich , wie von der Türkei gefordert, aus dem Nordosten Syriens zurückzuziehen und ihre militärischen Befestigungen abzureißen. Die USA, die die PKK als terroristische Organisation betrachten, änderten im Juli 2017 den Namen der YPG in syrische demokratische Kräfte, um sie von der PKK zu trennen.
In den letzten zwei Jahren haben die Militäroffensiven der Türkei „Operation Euphratschild und „Operation Olivenzweig“ die Region von den Terrorgruppen YPG/PKK und IS befreit, so dass bereits Hunderttausende von vertriebenen Zivilisten in ihre Heimat zurückkehren konnten.
Seit dem Ausbruch eines blutigen Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 mussten Millionen von Menschen aus ihrem vom Krieg zerrütteten Land fliehen. In der Türkei leben derzeit insgesamt 3,6 Millionen Syrer, von denen sich viele auf die Rückkehr in ihre Heimat freuen.
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