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Australiens Tony Abbott an Europa: Schützt eure Grenzen vor Flüchtlingen

Der ehemalige australische konservative Premierminister Tony Abbott hat die Mitteleuropäer aufgefordert, in der Frage der Migration hart zu sein, und fügte hinzu, dass Ungarn und andere Länder in der Region das Recht hätten, ihre Grenzen nach eigenem Ermessen zu schließen.

(Archivfoto: Screenshot/Youtube)
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Budapest – Der ehemalige australische konservative Premierminister Tony Abbott hat die Mitteleuropäer aufgefordert, in der Frage der Migration hart zu sein, und fügte hinzu, dass Ungarn und andere Länder in der Region das Recht hätten, ihre Grenzen nach eigenem Ermessen zu schließen.

Abbott kam am Mittwoch in die ungarische Hauptstadt, um auf dem Budapester Demografiegipfel, der am 5. und 6. September stattfindet, zu sprechen. Unter anderem sprachen dort auch der serbische Präsident Aleksandar Vucic und der ungarische Premierminister Viktor Orban.

Zuvor hielt der ehemalige australische Premierminister am Mittwoch im Literaturmuseum Petőfi einen Vortrag mit dem Titel: „Einwanderung: Was Europa von Australien lernen kann“ – darin lobte er die harte Linie Ungarns bei den Grenzkontrollen und verurteilte die Medien und NGOs wegen angeblicher Hilfe für Menschenschmuggler.

Abbott sagte, es sei kein Problem, wenn Menschen aus Kriegsgebieten fliehen und eine Grenze überschreiten, um Sicherheit für ihre Familien zu suchen. Nicht akzeptabel sei es, dass Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben illegal mehrere Grenzen überschreiten. Er nannte diese Wirtschaftsmigranten.

Abbot unterstützt die Anti-Migrationspolitik des ungarischen Premierministers Viktor Orban, der von Kritikern als zunehmend autokratischer Nationalist angesehen wird. Orban hat vor einer Invasion vor allem muslimischer Nationen gewarnt, die angeblich die christlichen Traditionen Europas untergraben.

„Über die Grenzen schwärmen“

„Die überwiegende Mehrheit der Migranten ist nicht nach Australien gekommen, um uns zu verändern, sondern um sich uns anzuschließen. In unseren ersten 100 Jahren kamen die Briten oder Iren. Sie haben uns verändert, aber zum Besseren, zum Beispiel im künstlerischen Sinne“, sagte er.

„Das Problem mit den Menschen, die in letzter Zeit in Europa über die Grenzen geschwappt sind, ist, dass man keinen Eindruck bekommt, dass sie teilnehmen möchten. Man hat den Eindruck, dass sie kommen, um uns zu ändern“, sagte Herr Abbott zu seinem Publikum.

„Ich meine…. man bekommt eine Million wütende Männer im Militäralter, die in einem Jahr in ein einziges Land schwärmen“, sagte er und bezog sich auf Deutschland.

„Sie sind nicht da, um dankbar zu sein, sie sind da mit einem Groll. Und Menschen, die mit Kummer kommen, sind ganz anders als Menschen, die mit Dankbarkeit in ihren Herzen kommen.“

Auf die Frage, ob er die ungarische Regierung beraten habe, sagte Herr Abbott: „Es liegt nicht an mir, die Regierung zu beraten… Aber ja, die ungarische und australische Migrationspolitik sind sehr aufeinander abgestimmt.“

Er unterstützt auch den Versuch von Premierminister Orban, mit massiven finanziellen Anreizen Paare zu ermutigen, mehr Babys zu bekommen. Herr Orban ist gegen eine „zu starke Vermischung“ der Rassen.

„Ich denke, er hat durchaus das Recht, diesen Fokus zu nehmen. Generell bin ich für Familien mit Kindern“, so Abbott.