Start Auto & Motor Dieselskandal Weil spricht sich gegen Hardwarenachrüstungen aus

Dieselskandal
Weil spricht sich gegen Hardwarenachrüstungen aus

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich gegen Hardwarenachrüstungen an Dieselfahrzeugen ausgesprochen.

(Symbolfoto: nex24)
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Düsseldorf – Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich gegen Hardwarenachrüstungen an Dieselfahrzeugen ausgesprochen.

„Hardwarenachrüstungen an Dieselfahrzeugen sind nicht das Allheilmittel, von dem viele träumen“, sagte Weil der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Damit widerspricht er der Forderung von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), die sich seit Monaten für Hardwarenachrüstungen auf Kosten der Hersteller einsetzt.

„Wir dürfen den Autofahrern keine Hoffnungen machen, dass damit alles rasch besser werden könnte“, sagte Weil. Das sei einfach nicht der Fall. Wollte man eine solche Nachrüstung richtig machen, brauchte es je Modell und Motorentyp eine Entwicklung der optimalen Motorensteuerung; diese müssten allesamt zugelassen werden.

„Der technische und zeitliche Aufwand wäre bei Millionen Fahrzeugen extrem groß, von den Kosten für die Hersteller ganz abgesehen“, sagte Weil und fügte hinzu:

„Ich halte es für falsch, in rückwärtsgewandte Maßnahmen zu investieren, wenn dann Zeit und Geld fehlt, die Dieselflotte insgesamt zu erneuern.“ Er zeigte sich offen für finanzielle Anreize.

„Über Nachbesserungen bei Umstiegsprämien und andere Maßnahmen der Flottenmodernisierung kann und muss man tatsächlich reden“, so der SPD-Politiker.

Zudem würde man bei Hardwarenachrüstungen wohl erst nach etwa drei Jahren Effekte bei der Luftqualität messen können, sagte Niedersachsens Regierungschef. „Die Luft aber wird schon jetzt von Jahr zu Jahr besser.“