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Operation Olivenzweig
Verteidigungsminister Canikli: Bislang gibt es keine zivilen Opfer durch türkische Einheiten

Die Antiterroroffensive "Olivenzweig" der türkischen Streitkräfte könnte innerhalb von 15 Tagen abgeschlossen sein, wenn nicht auf Zivilisten Acht gegeben würde, so der türkische Verteidigungsminister Nurettin Canikli in einer Rede am Dienstag im Parlament.

(Foto: AA)
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Ankara (nex) – Die Antiterroroffensive „Olivenzweig“ der türkischen Streitkräfte könnte innerhalb von 15 Tagen abgeschlossen sein, wenn nicht auf Zivilisten Acht gegeben würde, so der türkische Verteidigungsminister Nurettin Carikli in einer Rede am Dienstag im Parlament. Das türkische Militär sei bislang für kein einziges ziviles Opfer verantwortlich, betonte Canikli.

Die Durchführung der Militäroperation ohne zivile Opfer zeige „die Aufrichtigkeit und Sensibilität der türkischen Nation“ im Kampf gegen Terrororganisationen, die Zivilisten als menschliche Schutzschilde einsetzten, sagte er.

„Wir müssen die Dauer der Offensive als Ausdruck unserer außerordentlichen Achtsamkeit gegenüber der Zivilbevölkerung betrachten“, fügte er hinzu.

Es habe bisher 29 Todesopfer auf türkischer Seite gegeben, so Canikli. Dazu zählten auch 24 Opfer der Freien Syrischen Armee (FSA). Dem gegenüber seien 649 Mitglieder der YPG, des syrischen Armes der Terrororganisation PKK, getötet worden. Seit Beginn der Antiterroroffensive seien 485 Ziele der YPG, die als Schutzräume und Munitionsdepots genutzt worden seien, durch die türkischen Luftstreitkräfte zerstört worden, so Canikli. Zudem seien 4.370 weitere Ziele der YPG bei Bodenoperationen zerstört worden.

In seiner Rede verurteilte Canikli die türkische Opposition, weil sie das Bündnis der Türkei mit der FSA kritisierten. Diejenigen, welche die „syrischen Verbündeten als Terroristen bezeichnen“ seien Analphabeten und stünden den türkischen Streitkräften verräterisch gegenüber. Öztürk Yilmaz, stellvertretender Vorsitzender der größten Oppositionspartei CHP, warnte am Dienstag vor dem Bündnis mit der FSA. Bei einer Rede im Parlament sagte Yilmaz, dass die Türkei das Bündnis in Zukunft bedauern werde. „Die Gruppe wird Ärger bringen“, so Yilmaz.

Aus der Luft und vom Boden greift die Türkei seit dem 20. Januar Stellungen der YPG im Norden Syriens an. Mit der “Operation Olivenzweig” wolle die Regierung in Ankara die Bewohner der Grenzregion von der “Unterdrückung durch Terroristen” befreien, erklärte der türkische Generalstab. Er berief sich auf das “Recht zur Selbstverteidigung”.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat sich in einer Stellungnahme zu der  Militäroperation geäußert.

“Wir haben alle Parteien, einschließlich der UN, informiert und US-Außenminister Tillerson mitgeteilt, dass die USA an unserer Seite sein sollten”, so Cavusoglu gegenüber den türkischen Medien. Des Weiteren werde Ankara auch die syrische Regierung schriftlich informieren.

Kurdische Flüchtlinge hoffen auf Erfolg der Militäroffensive Olivenzweig

Viele Kurden, die nach Beginn des blutigen Bürgerkriegs aus Syrien in die Türkei geflohen sind, hoffen auf einen Erfolg der türkischen Antiterroroffensive Olivenzweig, um wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können.

“Wir lebten früher in Afrin und sind vor zwei Jahren in die Türkei geflüchtet, weil die YPG zwei meiner Kinder gezwungen hatte, der Organisation beizutreten”, so Huseyin I., ein syrischer Kurde, der vor dem Krieg geflohen ist und in der Türkei Zuflucht gesucht hat, gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu. I. lebt nun in der westtürkischen Stadt Izmir. Seine Verwandten seien nach wie vor in Afrin und er habe keinen Kontakt zu ihnen. Er träume von einem friedlichen Syrien und hoffe, eines Tages zurückkehren zu können

“Wir lebten eine Weile bei Verwandten in Afrin, bis die PKK auftauchte und meine Töchter zwangsrekrutieren wollte. Als ich ablehnte, bedrohten sie uns. Daraufhin nahm ich meine Kinder und flüchtete in die Türkei”, sagte die 39-jährige syrische Kurdin Zeynep D. gegenüber Anadolu. Auch D. lebt zur Zeit in Izmir. Sie wünsche sich sehr, dass Afrin endlich von allen Terrororganisationen befreit werde.

Auch Nistiman H, ein weiterer syrischer Kurde, der in die Türkei flüchtete, hoffe, dass mit der Militäroffensive alle Terroristen aus dem Gebiet vertrieben würden. “Meine Tochter Rojin hatte immer große Angst und versteckte sich hinter mir, als Assads Kampfflugzeuge über unser Haus flogen”, so der 28-Jährige.