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Türkische Hilfsorganisation: Über 70 Großprojekte in Palästinensergebieten

Der stellvertretende türkische Ministerpräsident Hakan Cavusoglu gab am gestrigen Mittwoch bekannt, dass die Türkei seit 2005 mehr als 70 Projekte in Ostjerusalem und im Westjordanland durchgeführt habe.

(Foto: TIKA)
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Ankara (nex) – Der stellvertretende türkische Ministerpräsident Hakan Cavusoglu gab am gestrigen Mittwoch bekannt, dass die Türkei seit 2005 mehr als 70 Projekte in Ostjerusalem und im Westjordanland durchgeführt habe.

Cavusoglu, der bei einer Veranstaltung über die aktuellen Geschehnisse in Jerusalem im Hauptquartier des Türkischen Präsidiums für Internationale Kooperation und Koordination (TIKA) mit Sitz in Ankara sprach, wies darauf hin, dass die staatliche Entwicklungshilfeorganisation der Türkei ihr Jerusalem-Büro 2005 eröffnet habe.

Die 71 TIKA-Projekte in Ostjerusalem und im besetzten Westjordanland umfassen laut dem türkischen Vizepremier die Restaurierung des Felsendoms, der auch als Qubbat as-Sachra bekannt ist und sich innerhalb des Al-Aqsa-Moschee-Komplexes befindet, das 400-Studentinnenwohnheim-Projekt der Al-Quds-Universität sowie die Wiedereinführung der Musa (Grab des Moses)-Feierlichkeiten, die infolge des Einmarsches Israels in Ostjerusalem im Jahre 1967 eingestellt worden waren.

„In diesem Jahr konnte die türkische Generaldirektion der Stiftungen, 10.000 Tonnen humanitäre Hilfe und Nahrung nach Gaza zu liefern. Die Übergabe von 320 Häusern, die in Gaza gebaut wurden, fand letzte Woche statt“, so Cavuşoglu weiter.

Während der mittlerweile 15 Jahre andauernden Regierungszeit der Partei für Gerechtigkeit und Fortschritt (AKP) habe das Ministerium für Auslandstürken (YTB) 89.000 in der Türkei studierende Palästinenser unterstützt.

Des Weiteren betonte Cavusoglu, dass Jerusalem nicht allein durch Tränen, sondern nur dann gerettet würde, wenn die Menschheit ihre Verantwortung übernehme.

„Solange sich Israel nicht aus den seit 1967 besetzten Gebieten zurückzieht, wird es keinen Frieden und keine Stabilität in der Welt geben“, fügte er hinzu und kritisierte die US-Bewegung, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen.

Am vergangenen Mittwoch hatte US-Präsident Donald Trump formell Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt und erklärt, er werde den Umzug seiner Botschaft aus Tel Aviv beginnen. Die umstrittene Entscheidung löste Wut und Proteste in den besetzten palästinensischen Gebieten und in muslimischen Ländern aus. Es wurde auch von führenden Politikern der Welt weithin verurteilt. Beim gestrigen Treffen der muslimischen Staaten in Istanbul erklärten diese Ost-Jerusalem als Hauptstadt Palästinas.

Jerusalem bleibt der Kern des israelisch-palästinensischen Konflikts. Die Palästinenser hoffen, dass Ost-Jerusalem, das zur Zeit von Israel besetzt ist, als Hauptstadt eines künftigen palästinensischen Staates dienen könnte.

Während der ersten Intifada ( “Krieg der Steine“) von 1987 bis 1993 kamen etwa 2.200 Palästinenser und 200 Israelis ums Leben. Bei der zweiten Intifada (“Al-Aksa-Intifada”) von 2000 bis 2005 starben über 3.500 Palästinenser und mehr als 1.000 Israelis.

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