Madrid (nex) – Eine Richterin in Madrid hat gegen die Leiter der zwei wichtigsten Zivilorganisationen der Katalanen Untersuchungshaft angeordnet. Das berichten Medien unter Berufung auf eine Meldung der Nachrichtenagentur AFP.
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Chefs der einflussreichen Organisationen Katalanische Nationalversammlung (ANC) und Omnium „aufrührerisches Verhalten“ vor. Bei den Vorwürfen gegen Jordi Cuixart und Jordi Sànchez geht es nicht um das Referendum vom 1. Oktober, sondern um eine Demonstration vom 20. September.
Als Beamte aufgrund des geplanten Unabhängigkeitsreferendums am 1. Oktober Büros der Regionalregierung in Barcelona durchsuchten, hätten Sánchez und Cuixart angeblich die Demonstranten angespornt. Darauf stehen in Spanien bis zu 15 Jahre Gefängnis.
Der katalanische Polizeichef Josep Lluis Trapero kam nach einer richterlichen Anhörung unter Auflagen frei. Trapero darf allerdings Spanien nicht verlassen und muss sich alle zwei Wochen bei Gericht melden.
Trotz Warnungen der spanischen Zentralregierung hatten die Katalanen am 1. Oktober ein Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens abgehalten. Mit einem großen Polizeiaufgebot hatte Madrid versucht, die Abstimmung zu verhindern.