Ankara (nex) – Die türkische Regierung hat beim Verfassungsreferendum vom vergangenen Sonntag die zunehmende Unterstützung von den überwiegend von Kurden bewohnten Gebieten der Türkei erlebt. Dies hat der türkische Präsidialamtssprecher Ibrahim Kalin am gestrigen Mittwoch mitgeteilt.
In einem für die englischsprachige Tageszeitung Daily Sabah verfassten Artikel schrieb Kalin, dass 50,8 Prozent der Referendumsteilnehmer in der osttürkischen Provinz Mus die Verfassungsreform unterstützt hätten. Bei den Parlamentswahlen vor zwei Jahren hatte die regierende Partei für Gerechtigkeit und Fortschritt (AKP) lediglich 24,8 Prozent der dortigen Stimmen erhalten.
„In Diyarbakir, Siirt, Van und Mardin war ein ähnlicher Wandel zu beobachten“, schreibt Kalin und ergänzt:
„Die große Mehrheit der Kurden unterstützt demokratische Reformen, Investitionen, öffentliche Ordnung und den Kampf gegen die PKK.Indem er ganz klar zwischen den Kurden und der PKK unterschieden hat, haben Präsident Erdogan und die Regierung das Vertrauen der Kurden zurückgewonnen.“
Kalin kritisiert in seinem Artikel die Haltung der westlichen Medien und einiger europäischer Regierungen zum Referendum:
„Die internationalen Medien haben darin versagt, über Fakten zu berichten und haben dem internationalen Publikum ein voreingenommenes Bild geliefert.“
Kalin schloss mit den Worten: „Lassen Sie uns hoffen, dass sie selbst die Tatsache erkennen, dass dies unter dem Deckmantel des Journalismus betriebener politische Aktivismus ist und dem Beruf nicht dienlich ist.“
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