Start Politik Ausland Russisch-türkische Beziehungen Türkisches Wirtschaftsministerium dementiert Meldungen zu Russland-Sanktionen

Russisch-türkische Beziehungen
Türkisches Wirtschaftsministerium dementiert Meldungen zu Russland-Sanktionen

Das türkische Wirtschaftsministerium hat Meldungen der Nachrichtenagenturen dementiert, wonach die Türkei gegen einige russische Güter Sanktionen verhängt habe.

(Archivfoto: AA)
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Ankara (nex) – Das türkische Wirtschaftsministerium hat am gestrigen Freitag Meldungen der Nachrichtenagenturen dementiert, wonach die Türkei gegen einige russische Güter Sanktionen verhängt habe.

Im Gegensatz zu den Meldungen internationaler und auch nationaler Nachrichtenagenturen über eine Sanktion gegen einige russische Waren betreibe die Türkei eine liberale Außenhandelspolitik in Übereinstimmung mit den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO), so das Ministerium für Wirtschaft in der Mitteilung.

„Diese Meldungen geben nicht die Wirklichkeit wieder“, teilte das Ministerium mit. Die Türkei wolle ihren Anteil am Welthandel erhöhen und führe ihre Außenhandelsgeschäfte als WTO-Mitglied im Rahmen der Abkommen mit dieser Organisation durch.

„Es gibt keine offizielle Mitteilung vonseiten der Türkei, aber unsere Vertragspartner sowie türkische Importeure haben uns darüber informiert, dass die Türkei die Lizenzen für zollfreien Import ausgesetzt habe“, hat Arkadi Slochewski, Vorsitzender des russischen Branchenverbands Getreide-Union, laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS gegenüber Reportern am gestrigen Freitagmorgen erklärt.

Dem russischen Nachrichtenportal Sputnik zufolge habe der Präsident des Verbands der Exporteure Istanbul, Zekeriya Mete, die Sanktionen bestätigt.

Russland ist zwar zurzeit dabei, Wirtschaftssanktionen gegen mehrere türkische Waren aufzuheben, doch einige Agrarprodukte mit einem Gesamtmarktanteil von 425 Millionen US-Dollar bleiben laut den von der Nachrichtenagentur Anadolu zusammengestellten Daten nach wie vor auf der schwarzen Liste.

Am 1. Januar 2016 hatte Moskau nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets über türkischem Luftraum im November 2015 Sanktionen gegen die Türkei verhängt. Der Vorfall hatte monatelange diplomatische Spannungen zur Folge, die mit dem Normalisierungsprozess im vergangenen Sommer wieder beigelegt werden konnten.

Erst vor Kurzem hat Moskau das Einfuhrverbot für Zwiebeln, Nelken, Salz, Blumenkohl und Brokkoli aus der Türkei aufgehoben, jedoch nicht das gegen Tomaten, Trauben, Geflügel, Tomaten, Gurken, Äpfel, Birnen und Erdbeeren.

Wie TASS Medienberichten zufolge gemeldet habe, hege die russische Agraraufsichtsbehörde Rosselchosnadsor nicht die Absicht, die Sanktionen gegen diese Produkte aus der Türkei in naher Zukunft aufzuheben.

„Diese Sanktionen bleiben“, habe die Sprecherin des russischen Lebensmittelamts Julia Melano laut TASS erklärt und hinzugefügt: „Wir haben nicht vor, diese aufzuheben. Mit Sicherheit nicht in naher Zukunft.“

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