Dortmund (nex) – Wie die Organisatoren der Kampagne Frauen mit Kurs auf Gaza am heutigen Freitag mitteilten, seien dreizehn Aktivistinnen auf dem Weg nach Hause, nachdem Israel sie wegen ihres Versuchs, die Gaza-Blockade zu brechen, ausgewiesen habe.
An Bord des Schiffs „Zaytouna-Oliva“, das Mitte September in Barcelona in Spanien in See stach, befanden sich die südafrikanische Olympiateilnehmerin Leigh-Ann Naidoo, die irische Nobelpreisträgerin Mairead Maguire sowie algerische, schwedische und neuseeländische Abgeordnete.
Die israelische Marine hatte am vergangenen Mittwoch das Schiff abgefangen und die Frauen bis zum Donnerstagabend beziehungsweise bis zum Freitagmorgen festgehalten.
„Bei den Festnahmen bestanden die Frauen darauf, dass Israels Angriff illegal sei und sie gegen ihren Willen nach Israel gebracht würden“, erklärten die Organisatoren in einem Statement. „Während die Gefangenschaft der Frauen an Bord der Zaytouna-Oliva bald zu Ende gehen dürfte, bleibt die Gefangenschaft der 1,9 Millionen Palästinenser bestehen.“
Weiter heißt es in dem Statement, dass die Mission mit Erfolg die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Bedingungen in Gaza gelenkt habe. Das juristische Beratungsteam Aktivistinnen wies darauf hin, dass die Abschiebungen viel schneller als gewöhnlich vonstattengingen – zwei der insgesamt 15 Frauen seien bereits am Donnerstagabend zu Hause angekommen.
„Wir hegen den Verdacht, dass die schnelle Befreiung mit der negativen medialen Aufmerksamkeit zusammenhängt, die Israel mit dem illegalen Abfangen [des Schiffes] auf sich gelenkt hat“, vermutete die Rechtsberaterin Wendy Goldsmith.
Die Organisatoren fügten hinzu, dass das spanische Außenministerium Kontakt zur israelischen Botschaft aufgenommen und die Regierung dazu aufgerufen habe, die Grundsätze des internationalen Rechts der freien Schifffahrt zu verteidigen.
Im Juni hatten 2010 israelische Sicherheitskräfte ein Schiff der Hilfsflottille „Mavi Marmara“ gestürmt und dabei zehn türkische Staatsangehörige getötet. Seitdem gab es noch weitere Versuche ausländischer Aktivisten, die seit neun Jahren bestehende israelische Gaza-Blockade zu brechen. Seit 2007 leidet der Gazastreifen unter der lähmenden israelischen Blockade, die den fast zwei Millionen Einwohnern der Enklave Waren zum Stillen der Grundbedürfnisse einschließlich Nahrung, Treibstoff und Medikamente vorenthält.
Im Juni bezeichnete UN-Generalsekretär Ban Ki-moon die Blockade als eine Kollektivstrafe, die „das Volk erstickt, dessen Wirtschaft am Boden hält und Wiederaufbaubemühungen verhindert“.
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