Ankara (nex) – Die Türkei und Russland möchten die Währung des jeweils anderen Landes als Zahlungsmittel zulassen. Ziel sei, russischen Staatsangehörigen, die zu Besuch in der Türkei sind, das Bezahlen mit dem Rubel und den Türken in Russland mit der Türkischen Lira zu ermöglichen.
Wie der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci am gestrigen Mittwoch mitteilte, ziehen die Türkei und Russland in Erwägung, die Währung des jeweils anderen Landes im eigenen Land, insbesondere im Tourismussektor, als Zahlungsmittel zuzulassen. Zeybekci, der auf dem Türkisch-Russischen Media Forum sprach, erklärte, dass die technischen Verhandlungen zwischen den Zentralbanken der beiden Länder über die Nutzung der Landeswährungen im bilateralen Handel voranschritten und fügte hinzu, dass die Nutzung der Landeswährungen auch im Tourismussektor eines der zu erreichenden Ziele sei.
„Unser Ziel ist, russische Staatsbürger, die die Türkei, Antalya besuchen, in Rubeln und türkische Staatsangehörige, die Russland besuchen, in Türkischer Lira zahlen zu lassen“, so Zeybekci.
Hinsichtlich der Verschlechterung der Beziehungen im Handelsbereich infolge der Kampfjetkrise im vergangenen November, die zu großen Spannungen zwischen den beiden Ländern geführt hatte, erklärte Zeybekci, er wolle nicht ins Detail gehen, da die Zahlen wirklich entmutigend seien und es viel zu tun gebe, um den bilateralen Handel anzukurbeln. Es ist geplant, dass im Oktober der türkische Wirtschaftsminister mit dem russischen Energieminister in Istanbul zusammenkommt, wo ebenfalls ein großes Wirtschaftsforum stattfinden wird. Im Rahmen dieses Forums soll auch die Tagung des Gemeinsamen Türkisch-Russischen Wirtschaftsausschusses ausgerichtet werden. Der türkische Minister für Kultur und Tourismus, Nabi Avci, erklärte auf dem Forum, dass die Türkei bereit sei, die gesamte erforderliche Arbeit zur Förderung des bilateralen Handels mit Russland bis in die höchsten Ebenen zu verrichten.
„Einige unerwünschte Ereignisse, die in der nahen Vergangenheit geschahen, können die in jeder Hinsicht tief verwurzelten Beziehungen nicht beschädigen“, sagte Avci über die Krise, die damit begann, dass die Türkei am 24. November einen russischen Kampfjet an der türkisch-syrischen Grenze wegen Eindringens in türkischen Luftraum abschoss. Weiter erklärte der Minister, dass die Türkei bereit sei, alles zu tun, um die Beziehungen zum alten Freund Russland „im wirtschaftlichen, kulturellen und humanitären Bereich“ zu verbessern. 65 Journalisten aus Russland, unter denen sich auch Chefredakteure und Nachrichtendirektoren wichtiger Medieneinrichtungen befanden, nahmen am gestrigen Mittwoch zusammen mit ihren türkischen Kollegen am Türkisch-Russischen Medienforum in Antalya teil.
Auch interesant:
Rekord-Deal: Ankara und Moskau möchten Handelsvolumen auf 100 Milliarden Dollar erhöhen