Ankara (nex) – Die Türkei ist in den letzten zwei Jahren mit einer Zunahme von 42 Prozentpunkten bezüglich des prozentualen Zuwachses der Anzahl der Smartphonebesitzer auf Platz eins unter den 40 größten Wirtschaftsmächten gerückt. Nach Angaben des Statistikinstituts der Türkei (TÜIK) betrug der Gegenwert der importierten Mobiltelefone des Landes in den letzten 15 Jahren 23,4 Milliarden Dollar.
Auch nach dem aktuellen Bericht des US-amerikanischen Thinktanks Pew Research Center stieg der Anteil der Smartphonebesitzer weltweit von 41 Prozent im Jahr 2013 auf 72 Prozent im Jahr 2015. Diese schnelle Zunahme hatte auch einen signifikanten Anstieg des Internetkonsums zur Folge. Auf globaler Ebene rangiert die Türkei diesbezüglich auf Platz elf. Spitzenreiter in diesem Bereich ist Südkorea, wo 94 Prozent der Bevölkerung über ein Smartphone verfügen und mit diesem ins Internet gehen.
Japaner sind genügsam
Während im Jahr 2013 der Anteil der Smartphonebesitzer in der Türkei noch 17 Prozent betrug, kletterte dieser Anteil im Jahr 2015 auf 59 Prozent. In Frankreich hingegen stagnierte dieser Anteil bei 49 und in Japan bei 39 Prozent. Die Hälfte der Erwachsenen in Japan nutzen klassische Mobiltelefone. Elf Prozent besitzen sogar überhaupt kein Mobiltelefon – in der Türkei sind das lediglich fünf Prozent der Erwachsenen.
Ausgaben so hoch wie für ein Kernkraftwerk
Bemerkenswert ist auch, dass in der Türkei die Gesamtsumme von 23,4 Milliarden Dollar, die zwischen 2000 und 2015 für importierte Mobiltelefone ausgegeben wurde, im Vergleich sogar die Investitionssumme für das Kernkraftwerk Akkuyu (Provinz Mersin, Südtürkei) übersteigt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu, die sich auf Daten des Statistikinstituts der Türkei (TÜIK) beruft, erreichte die Zahl der importierten Telefone in den letzten sechzehn Jahren mit einer Zunahme von 78 Prozent 165,7 Millionen. Die dafür bezahlte Gesamtsumme weist dabei einen Anstieg um 200 Prozent aus. Der Wert des Mobiltelefonexports des Landes selbst betrug dagegen rund 31 Millionen Dollar.
Gefälle Schwellenländer – Industrieländer
87 Prozent aller Internetnutzer in der Türkei sind in den sozialen Medien aktiv. Das Land befindet sich somit in diesem Bereich nach Jordanien, Indonesien, den Philippinen und Venezuela an fünfter Stelle. Auffallend ist, dass in den USA 71, in Frankreich 57 und in Japan nur 51 Prozent der Internetuser soziale Medien in Anspruch nehmen. Die Nutzung der sozialen Medien in den Schwellenländern wie der Türkei ist also im Vergleich zu der in den Industrieländern um einiges höher.
Über 35-Jährige internetfaul
Auch wenn der Internetkonsum in der Türkei rasend zunimmt, gibt es dennoch im Vergleich zu den Industrieländern in diesem Bereich immer noch Aufholbedarf: So müssten vor allem die über 35-Jährigen noch viel häufiger “online” sein, um diese Lücke zu schließen. Ende 2015 gingen 93 Prozent aller 18- bis 34-Jährigen online. In der Altersgruppe 35+ hingegen fiel dieser Anteil auf 53 Prozent. Mit dieser Differenz von 40 Prozentpunkten befindet sich die Türkei nach China und der Ukraine unter den Ländern mit der größten „Kluft“ zwischen den Generationen an dritter Stelle. In Südkorea hingegen haben auch 92 Prozent aller über 35-Jährigen einen Internetzugang.