Diyarbakır (nex) – Fünf Jahre lang haben die Vorbereitungs- und Forschungsarbeiten gedauert, nun ist es so weit: „Serketin“, die erste kurdischsprachige Suchmaschine der Türkei ist online gegangen. Für Serdar Anuştekin, den Manager der Seite, nur ein erster Schritt. Schon im Laufe der kommenden Monate will der Programmierer von „Serketin“ („Erfolg“) auch eine kurdischsprachige Video-Sharing-Plattform starten.
Gegenüber dem Regionalbüro der Nachrichtenagentur Anadolu in Diyarbakır erklärte Anuştekin: Bislang hat unsere Seite in mehreren Sprachen gesucht. Unser Ziel war es aber, gezielt auch Minderheitensprachen in der Türkei wie Laz, Zazaki [Sprache der Zaza-Kurden] und Armenisch zu integrieren.“ Die Arbeiten am Projekt www.serketin.com begannen im Jahr 2010 und wurden 2015 fertiggestellt, sodass die Nutzer sie in ihrer eigenen Sprache bedienen und ihre eigene Kultur vorstellen können.
Die Segregationspolitik und Diskriminierung gegenüber den Kurden und das Verbot der kurdischen Sprache wurden im Zuge des vom damaligen Premierminister Recep Tayyip Erdoğan seit 2009 kontinuierlich in die Wege geleiteten Friedens- und Verständigungsprozesses beseitigt. Erdoğan und die regierende Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP), die das Verbot der kurdischen Sprache aufhoben, hoben auch den öffentlich-rechtlichen kurdischsprachigen Fernsehsender TRT Kurdi aus der Taufe und schafften Voraussetzungen für Direktinvestitionen und Projekte im zuvor verarmten Osten und Südosten der Türkei.
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