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Krieg gegen den Terror
Türkei: PKK-Führung klagt über hohe Verluste an Material und Kämpfern

"Unsere Verluste haben die Schmerzgrenze überschritten“, soll die Nummer zwei der Terrororganisation über Funk den Tränen nah erklärt haben. „Im konkreten Fall von Cizre und Yüksekova können wir davon ausgehen, dass die Unterstützung durch die Bevölkerung auf ein Minimum gesunken ist.“

(Foto: aksam)
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PKK-Kader klagt nach schweren Rückschlägen: Unterstützung im kurdischen Volk am Nullpunkt angelangt

Ankara (nex) – Der hochrangige Kader der terroristischen PKK, Murat Karayilan, soll in einer abgefangenen Funknachricht die ausweglose Situation der PKK eingeräumt und Konsequenzen für die Verantwortlichen angekündigt haben. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi. „Unsere Verluste haben die Schmerzgrenze überschritten“, soll die Nummer zwei der Terrororganisation den Tränen nah erklärt haben. „Im konkreten Fall von Cizre und Yüksekova können wir davon ausgehen, dass die Unterstützung durch die Bevölkerung auf ein Minimum gesunken ist.“

Die PKK soll im Zuge des militärischen Vorgehens der türkischen Streitkräfte dermaßen große Verluste verzeichnet haben, dass sie mancherorts vor ihrem Ende steht. Dies kommt auch in der Nachricht zum Ausdruck, in der es heißt, dass inkompetentes Vorgehen in den betroffenen Regionen dafür gesorgt habe, dass die Einheiten der YDG-H völlig aufgerieben worden wären. Die Verantwortlichen für diese Verluste müssten bestraft werden. „Unsere YDG-H-Komponente wurde besiegt“, heißt es weiter. Ab sofort dürften die YDG-H – Einheiten nicht mehr mit der PKK in Verbindung gebracht werden. „Ihr müsst sagen, dass es falsch ist, die YDG-H mit der PKK gleichzusetzen. Die YDG-H ist eine Gruppe für sich und hat keine Kampfeinheiten, müsst ihr mittels Medien verbreiten.“

„Wir leben nicht länger in Kandil“, erklärte Karayilan. „Wir versuchen, hier mit 600 bis 700 Leuten die Situation unter Kontrolle zu halten. und da sind die vom anderen Camp schon mit dabei. Es existieren weder Logistik und Munition. Bedingt durch Verräter in den eigenen Reihen konnten türkische Streitkräfte eine Reihe wichtiger Arsenale und Lager lokalisieren und zerstören. Wir haben hohe Verluste. Wir müssen Leute aus Syrien zurückbeordern. Aus der türkischen Region haben wir keine ausgebildeten Kämpfer mehr. Wir hatten schwere Verluste in Tunceli. Die können wir nicht mehr auffangen.“, heißt es in der Nachricht des Top-Terroristen.

(Foto: FNA)
(Foto: FNA)

Karayilan drohte den „Unfähigen“, die in einer Versammlung als Verantwortliche für die Entwicklungen ausgemacht wurden, Konsequenzen an. Dies würde bedeuten, dass in nächster Zeit mit internen Abrechnungen und Exekutionen von Kadern innerhalb der PKK zu rechnen wäre. Die Stadtguerilla-Einheiten der YDG-H sollen fortan als eigene, eigenständige Organisationen und Erweiterung der PKK, aber nicht mehr als Teil von ihr existieren, erklärte Karayilan weiter.

Es solle über die Medien deutlich gemacht werden, dass innerhalb der YDG-H keine Mitglieder der Bergeinheiten mehr tätig seien. Die nunmehrige Äußerung des führenden Terroristen bestätigt den Eindruck, den auch der Hilferuf eines verzweifelten PKK-Kämpfers vermittelte, der in einer Livesendung beklagte, dass die Organisation völlig auf verlorenem Posten stehe. Neben dem Verlust an Kämpfern und Material illustriert aber vor allem die immer geringere Rückendeckung auf Seiten der Bevölkerung den Misserfolg der jüngsten Offensive der Terrororganisation.