Berlin (dts) – Der ehemalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) hat sich gegen den Vorwurf verwahrt, die Ostdeutschen seien besonders empfänglich für rechtsextremes Gedankengut. „Die große Mehrheit ist ‚immun‘ und bleibt es – wie in Westdeutschland, wo der Rechtsextremismus in Gestalt der ‚Republikaner‘ in Baden-Württemberg seinen Anfang nahm“, sagte Biedenkopf der „Leipziger Volkszeitung“.
Überwiegend seien es „Westdeutsche, die ihn nach Osten bringen“. Dort, wo es ihnen gelinge, erzeugten sie zwar eine Protesthaltung, aber keine strategische Kraft, so Biedenkopf. Dass der Protest im Osten intensiver sei, habe vor allem zwei Gründe: „1. Die Menschen haben keine Erfahrung mit Flüchtlingen aus anderen Kulturkreisen. 2. Sie haben in den letzten 25 Jahren eine Umwälzung ihrer gesamten Lebensverhältnisse verkraften müssen.“
Angesichts der Flüchtlingsströme fürchteten sie um den Bestand des gerade Erreichten. „Ein nicht unwesentlicher Teil der Leute, die für die Übergriffe in Heidenau verantwortlich waren, waren keine Sachsen. Sie kamen aus Westdeutschland“, sagte Biedenkopf. Das sei „keine gesamtdeutsche Integration, wie wir sie uns wünschen“.