Kopenhagen (nex) – Im August 2014 befand sich der 21jährige Student Alişer Ceran aus Kopenhagen auf einer Zugfahrt. Er las aus Interesse an der Thematik in einem Buch über die Terroranschläge am 11. September 2001. Argwöhnisch beobachteten ihn einige Mitreisende und beschrieben das Verhalten des jungen Türken später in ihren Zeugenaussagen bei der Polizei, die sie umgehend informierten, als „auffällig“.
Nach Meldungen von „Sabah“ und „Anadolu Ajansı“ zufolge nahmen die Beamten umfassende Ermittlungen gegen Alişer Ceran auf und veröffentlichten die Bilder der Zugkamera in den Medien. Der junge Student ahnte nicht, dass bereits eine Fahndung nach ihm ausgeschrieben wurde und befand sich in einer Prüfung an seiner Universität. Erst nach Beendigung der Klausur wurde Alişer auf die Meldungen in den Medien aufmerksam und musste feststellen, dass er wie ein Schwerkrimineller gesucht wurde. Umgehend meldete er sich bei der Kopenhagener Polizei, die nach eingehender Prüfung aller Sachverhalte und Aussagen des Studenten erkennen musste, dass es sich bei der fünfstündigen Terroroperation um falschen Alarm handelte.
Obwohl Alişer Ceran sich in keiner Weise strafbar gemacht hatte, schadete die öffentliche Fahndung ihm auch noch im Nachhinein. Aus diesem Grund verklagte der 21-jährige die zuständigen Ermittler und erhielt nach einem kurzen Prozess vor dem zuständigen Gericht eine Entschädigung in Höhe von 35.000 Kronen (ca. 4.750 Euro), zu dessen Zahlung die Kopenhagener Polizei verurteilt wurde.