Gaza-Stadt (nex) – Am Donnerstag trafen etwa 50 LKWs aus der Türkei im Gazastreifen ein, die einem palästinensischen Grenzbeamten zufolge über Israels Grenzstation Kerem Shalom gekommen waren und humanitäre Hilfsgüter geladen hatten. Mounir Ghalban, der die Aufsicht über die palästinensische Seite der Grenze hat, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu, dass die Trucks, die etwa 2000 Tonnen an Ladung mitgebracht hätten, das Gebiet am Donnerstagmorgen erreicht hätten.
Ghalban zufolge habe die Hilfslieferung unter anderem Grundnahrungsmittel, Treibstoff und Kleidung umfasst und werde in Warenhäusern aufbewahrt, die vom Sozialministerium von Gaza unterhalten werden, bevor sie an die Bedürftigsten unter den Bewohners des Küstenstreifens ausgefolgt werden. Kerem Shalom, der Ägypten, Israel und den Gazastreifen verbindet, ist der einzige funktionstüchtige Übergang für den kommerziellen Grenzverkehr in Gaza. Am Montag zuvor waren bereits vier türkische LKWs eingetroffen, die über Kerem Shalom unter anderem Kinderspielzeug gebracht hatten, das rechtzeitig zum Ramadanfest an palästinensische Waisen ausgefolgt wurde.
Der Staatssekretär im Sozialministerium von Gaza, Yusuf Ibrahim, gab gegenüber Anadolu an, in den nächsten Tagen würden bis zu 400 weitere LKWs mit Hilfsgütern den Küstenstreifen erreichen. Am Sonntag kam außerdem das türkische Schiff „Lady Leyla“ in Israels Hafen Aschdod an, das insgesamt 11 000 Tonnen an humanitären Hilfsgütern – darunter ebenfalls Nahrung, Kleidung und Spielzeug – geladen hatte.
Im Jahr 2007 hat Israel über den Gazastreifen eine Blockade verhängt, nachdem im Jahr zuvor die in Israel als terroristische Vereinigung eingestufte Hamas in dem 2005 an die palästinensische Autonomiebehörde übergebenen Gebiet die Macht ergriffen hatte. Ägypten hat sich später dieser Blockade angeschlossen, weil man den Transit von Terroristen ins eigene Land fürchtete.
Für die 1,9 Millionen Einwohner des Gebiets brachte die Blockade Engpässe in den Bereichen Nahrung, Treibstoff und Medizin mit sich. Auch Baumaterial kam nur schleppend in das Gebiet, da die Hamas dieses vielfach statt für zivile Zwecke im Interesse der Bevölkerung zur Errichtung von Tunnelsystemen verwendete, durch die unter anderem Waffen für terroristische Aktivitäten geschmuggelt wurden.