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Türkei: Izmir schränkt Wasserversorgung weiter ein

Die Behörden der Provinz İzmir haben angekündigt, dass ab dem 6. August in der gesamten Region nächtliche Wasserabschaltungen durchgeführt werden

Ilica bei Izmir (Archivfoto: nex24)
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Izmir – Die Behörden der Provinz İzmir haben angekündigt, dass ab dem 6. August in der gesamten Region nächtliche Wasserabschaltungen durchgeführt werden, nachdem in dem beliebten Ferienort Çeşme bereits seit Wochen der Wasserzugang eingeschränkt war.

Diese Entscheidung wurde getroffen, da die Region mit anhaltender Wasserknappheit zu kämpfen hat, was die Herausforderungen für Einwohner und Touristen während der Hochsaison im Sommer noch verschärft.

Die Wassereinschränkungen in Çeşme, einem Küstenort, der für seine Strände und seinen lebhaften Tourismus bekannt ist, traten vor einigen Wochen erstmals in Kraft und überraschten viele. Lokale Beamte nannten die angespannte Wasserversorgungslage aufgrund der hohen Nachfrage und des begrenzten Angebots als Hauptgründe für die Einschränkungen.

Auch der Urlaubsort Bodrum meldet sinkende Pegel von Staudämmen und dreht immer wieder das Wasser ab. Experten machen den Klimawandel für zunehmende Extreme und längere Dürreperioden verantwortlich.

Die Situation hat nun zu umfassenderen Maßnahmen geführt, wobei die Wasser- und Abwasserverwaltung von İzmir (İZSU) die nächtlichen Wasserabschaltungen auf andere Teile der Provinz ausweitete, um die schwindenden Reserven zu verwalten.

„Es ist seit Wochen hart“, sagte Ayşe Yılmaz, eine lokale Pensionbesitzerin in Çeşme. „Die Gäste erwarten fließendes Wasser, und wir geben unser Bestes mit begrenzten Ressourcen. Die Ausweitung der Kürzungen auf den Rest von İzmir ist für die gesamte Region besorgniserregend.“ Viele Einheimische befürchten, dass die Kürzungen Touristen abschrecken könnten, was sich weiter auf die lokale Wirtschaft auswirken würde, die stark von Sommergästen abhängig ist.

Die Behörden haben die Einwohner zwar aufgefordert, Wasser zu sparen und auf nicht unbedingt notwendige Verwendungen wie Gartenbewässerung oder Autowäsche zu verzichten, aber sie haben auch versprochen, der Modernisierung der Infrastruktur zur Bewältigung der Krise Vorrang einzuräumen.

Ein konkreter Zeitplan für die Wiederherstellung der vollständigen Wasserversorgung wurde jedoch nicht vorgelegt. Während sich Izmir auf die neuen Beschränkungen vorbereitet, verdeutlicht die Situation die allgemeinen Herausforderungen der Wasserwirtschaft in der Türkei, wo Dürre und Übernutzung die Ressourcen in den letzten Jahren stark belastet haben.

Vorerst müssen sich Einwohner und Besucher an die nächtlichen Einschränkungen gewöhnen und auf eine nachhaltige Lösung für die Wasserprobleme der Region hoffen.

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