Bonn – Mehr als 2,5 Millionen Menschen mussten bislang die Ukraine verlassen, suchen Schutz und Sicherheit in den Nachbarländern. Die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche Partner des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), ist dankbar für das großartige Engagement der deutschen Zivilgesellschaft für den lebensrettenden Einsatz des UNHCR in der Ukraine und den Nachbarländern.
„Die Solidarität und das großartige Engagement der Zivilgesellschaft für die ukrainischen Flüchtlinge zeigt, dass die Willkommenskultur weiterlebt. Unsere Anstrengungen für die Geflüchteten dürfen nicht nachlassen, weil der Hilfsbedarf riesig ist und täglich wächst“, sagt Peter Ruhenstroth-Bauer, der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.
Unterstützung auch für andere Krisen benötigt
Gleichzeitig macht er darauf aufmerksam, dass sich am 15. März die Krise in Syrien bereits zum 11. Mal jährt. Mit 5,7 Millionen registrierten Flüchtlingen zählt diese zu den größten Flüchtlingskrisen weltweit. Die humanitäre Situation im gesamten Land ist katastrophal. Dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen zufolge, können in Syrien 12,4 Millionen Menschen nicht ausreichend mit Lebensmitteln versorgt werden.
Am 26. März jährt zum 7. Mal der Konflikt im Jemen. 20,7 Millionen Menschen sind dort auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mehr als vier Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht vor der Gewalt. 79 Prozent von ihnen sind Frauen und Kinder.
Fünf Millionen Menschen haben bislang Venezuela verlassen und in benachbarten Ländern Zuflucht gefunden. Weitere eine Million Venezolanerinnen und Venezolaner flohen vor Gewalt und Armut in andere Länder. Viele der Geflüchteten sind Familien mit Kindern.
Im November 2020 brachen in der äthiopischen Provinz Tigray Kämpfe aus. Mehr als zwei Millionen Menschen sind in Tigray auf der Flucht, 55.000 Menschen flüchteten außerdem ins Nachbarland Sudan. Trinkwasser und Lebensmittel gehen zur Neige, es gibt kaum eine Gesundheitsversorgung. Zwei Flüchtlingslager in Tigray, in denen eritreische Flüchtlinge Zuflucht gefunden hatten, wurden komplett zerstört.
„Wir dürfen jetzt auch diejenigen Menschen nicht vergessen, die in anderen Teilen der Welt zur Flucht gezwungen werden. Diese Krisen stehen nur selten in den Schlagzeilen – gerade deshalb brauchen die Menschen auch dort unsere ganze Unterstützung“, kommentiert Peter Ruhenstroth-Bauer.
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