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Protestierende Kurden: Die HDP nimmt Kinder mit Gewalt und übergibt sie der PKK

Am zwölften Tag der Protestbewegung "kurdischer Mütter" gegen die Verschleppung und Rekrutierung kurdischer Kinder durch die Terrororganisation PKK und deren politischen Arm, der „Demokratischen Volkspartei“ (HDP), in Diyarbakır, schlossen sich weitere Familien dem Sitzstreik an. 

(Foto: BIK)
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Diyarbakir – Am zwölften Tag der Protestbewegung „kurdischer Mütter“ gegen die Verschleppung und Rekrutierung kurdischer Kinder durch die Terrororganisation PKK und deren politischen Arm, der „Demokratischen Volkspartei“ (HDP), in Diyarbakır, schlossen sich weitere Familien dem Sitzstreik an.

„Mein Neffe war ledig und hatte nichts mit der HDP oder der PKK zu tun. Seitdem er entführt wurde, leidet mein Bruder psychisch und wird behandelt. Aus diesem Grund bin ich anstelle von ihm gekommen“, so etwa Muhittin Avunan, der extra aus Elazig angereist sei, um sich für seinen Neffen Emrah Avunan den protestierenden Familien anzuschließen, gegenüber Reportern. Emrah sei 2015 gezwungen worden, sich der Terrororganisation anzuschließen.

Avunan wirft der HDP vor, als Ableger der PKK zu fungieren.

„Die HDP nimmt Kinder mit Gewalt und übergibt sie an die PKK, und die PKK bringt sie in die Berge.“, so Avunan.

Avunan sagt, sie hätten die Hoffnung auf seinen Neffen verloren gehabt, bis sie in den Nachrichten die gegen die PKK protestierenden Mütter sahen.

Letzten Monat veranstaltete eine weitere Mutter, Hacire Akar, einen ähnlichen Protest in der Nähe des Büros der Partei. Ihr Sohn kehrte einige Tage später nach Hause zurück und gab einer Reihe von Müttern Hoffnung, die unter den gleichen Umständen leiden.

„Als sie meine Tochter [Songul] entführten, war sie 15 Jahre alt und seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört“, sagte Fatma Akkus, eine der Mütter die sich kürzlich dem Streik angeschlossen haben, gegenüber Reportern.

Die Terrororganisation habe ihre Tochter vor fünf Jahren einer Gehirnwäsche unterzogen und sie mitgenommen. so Akkus.

„Ich habe die Nachrichten über den Beitritt meiner Tochter zur Terrorgruppe in den sozialen Medien gesehen“, sagte Akkus und bekräftigte ihre Unterstützung für die protestierenden Mütter.

Mehmet Karaman, ein weiterer Kurde der sich dem Streik angeschlossen hat, habe seinen 18-jährigen Sohn vor 22 Jahren an die PKK verloren.

„Ich will einfach nur von meinem Sohn hören“, sagte Kahraman und fügte hinzu, dass er auf den Tod seines Sohnes vorbereitet sei.

„Es zerreißt mir einfach das Herz. Es ist jetzt 22 Jahre her und es ist immer noch nicht einfach,“ so Karaman.

„Ihre Kinder reisen durch Europa, während unsere entführt werden. Wenn sie wollten, könnten sie unsere Kinder zurückbringen“, sagen Halime Sehitoglu und Macide Uslu, zwei Tanten der entführten Kinder, die sich ebenfalls für ihre Neffen dem Sitzstreik anschlossen. Gemeint sind die Politiker der oppositionellen HDP.

Im August hatte Hatice Akar vor dem Provinzbüro der HDP in Diyarbakır einen Sitzstreik begonnen und verbrachte auch die Nächte vor dem Gebäude. Alles was sie wollte, war die Rückkehr ihres Sohnes. Trotz ihrer Erschöpfung hatte sie gesagt, sie werde mit ihrem Protest nicht aufhören. Laut Akar war ihr Sohn in die Berge verschleppt worden. „Mein Sohn betrat das HDP-Provinzbüro und kam nicht mehr heraus“, so Akar gegenüber Medien. Etwa eine Woche später konnte sie ihren 21-jährigen Sohn wieder in die Arme schließen.

In der darauffolgenden Woche setzte sich Fevziye Cetinkaya, eine weitere kurdische Mutter, die behauptet, ihr 17-jähriger Sohn sei über Mitglieder der HDP in die Reihen der Terrorgruppe aufgenommen worden.

„Alles, was ich von ihnen (HDP-Mitglieder) will, ist, dass mein Kind zu mir zurückgebracht wird“, sagte sie.

„Entweder haben sie mein Kind hier versteckt oder es woanders hingebracht…. Ich werde nicht gehen, bis mein Kind zurück ist“, fügte sie hinzu. Der Vater warf HDP-Mitgliedern vor, ihre Kinder zum Beitritt zur PKK zu ermutigen.

„Sie schicken Kinder von armen Menschen [zur PKK]…. Ich will meinen Sohn zurück, sonst nichts. Wir haben diese Kinder unter schwierigen Bedingungen aufgezogen und in die Schulen geschickt“, sagte er.

Die türkische Regierung beschuldigt die HDP seit langem, Verbindungen zur PKK-Terrorgruppe zu haben.

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Mehr als 30-jährige Terrorkampagne

In ihrer mehr als 30-jährigen Terrorkampagne gegen die Türkei war die PKK – von der Türkei, den USA und der EU als terroristische Organisation geführt – für den Tod von rund 40.000 Menschen, darunter Frauen und Kinder, verantwortlich.

„Gerade weil die PKK trotz des Verbots in Deutschland weiterhin aktiv ist, ist es notwendig und geboten, die PKK in ihre Schranken zu weisen und die Einhaltung der Rechtsordnung sicherzustellen“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer in einer Mitteilung im Februar dieses Jahres.

Eva Quadbeck in der Rheinischen Post:

„Die kurdische Arbeiterpartei PKK ist als Terrororganisation aus gutem Grund seit Anfang der 90er Jahre verboten. Dass sie hierzulande in Vereinen und Verlagen dennoch weiter operiert, kann der Rechtsstaat nicht hinnehmen. Das Verbot der Verlage ist nur konsequent. Die Bundesregierung tut gut daran, bei der PKK nüchtern nach rechtsstaatlichen Prinzipien zu verfahren. Deutschland steht in der Kritik der türkischen Regierung, die behauptet, es werde hierzulande nicht konsequent gegen die PKK vorgegangen, was nicht stimmt. Die politische Linke in Deutschland wiederum sieht das Verbot der Verlage als Zensur an.

Das Verbot hat aber nichts mit der Einschränkung von Meinungsfreiheit zu tun. Die betroffenen Verlage hatten die Unterstützung der verbotenen PKK im Auge. Dafür hätten sie auch Bananen vertreiben können. Die PKK heizt Auseinandersetzungen zwischen Türken und Kurden in Deutschland an. Mit Gewalt ausgetragene Rivalitäten befördern eine ablehnende Haltung gegenüber diesen Volksgruppen. Ein solcher Mechanismus gefährdet den inneren Frieden der Gesellschaft – insbesondere in Zeiten, in denen Fehlverhalten von Migranten gerne von Rechtspopulisten aufgegriffen wird“.

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