Osnabrück – Obwohl alle drei über keinerlei Hochseeerfahrungen verfügen, plant der Münchner Fotograf York Hovest (41) zusammen mit zwei Freunden für Anfang Dezember eine Ruderüberquerung des Atlantiks von Gran Canaria nach Barbados.
„Ich war auch kein Leistungsbergsteiger, bevor ich am Mount Everest war, und ich hatte noch nie den Dschungel wirklich betreten, bevor ich 124 Tage im Amazonas verschwunden bin,“ sagte Hovest der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Die Leistung entsteht im Kopf und nicht in den Muskeln.“
Derzeit trainiert Hovest auf dem Starnberger See für sein Vorhaben. Den Vergleich, das sei in etwa so, als ob man in der Badewanne dafür trainiere, den Ärmelkanal zu durchschwimmen, hält er für durchaus treffend: „Ich finde es sehr luxuriös, dass ich überhaupt am Starnberger See die Möglichkeit habe zu trainieren. Nicht vergleichbar mit dem Ozean, aber immerhin. Ich würde mir natürlich auch ein riesiges Jochen-Schweizer-Wellenbad wünschen. So müssen wir uns überraschen lassen, wie es auf dem Atlantik wird.“
Geplant sei, acht Stunden am Tag zu rudern, sagte Hovest weiter. „Wichtig ist es aber, dass jeder viermal am Tag zwei Stunden schläft. Der Rest der 24 Stunden geht für Rudern, Essenszubereitung, Toilette, Navigieren und so weiter drauf.“
Mit der Atlantiküberquerung und seinem neuen Fotoband „Heroes of the Sea“ will Hovest auf eine Online-Plattform zur Rettung der Ozeane aufmerksam machen: „Mein Ziel ist eine Aufklärungsarbeit, die jedem Nutzer auf der Welt zugutekommen kann. Wir würden alle gerne etwas tun, wissen aber nicht, was und wie. Deshalb programmieren wir zurzeit eine Datenbank, die wie Google und Wikipedia gleichermaßen funktioniert: eine Plattform, die alle Hilfsmaßnahmen für unsere Ozeane vereint und dem User die Möglichkeit bietet, individuell herauszufiltern, welche Informationen ihn interessieren. Wo zum Beispiel er aktiv werden kann und wie er sich selbst engagieren kann.“
Noch könne die Website allerdings nicht aufgerufen werden: „Unter der Domain www.heroesofthesea.com ist zurzeit noch die Atlantiküberquerung zu sehen. Nach unserer Rückkehr im Frühjahr 2020 wird sie dann in die globale Datenbank umgewandelt, mit der ich weltweit das Bewusstsein der Menschen für unsere Verantwortung den Meeren gegenüber schärfen möchte.“