Luxemburg (ots) – Im Jahr 2016 waren 117,5 Millionen Personen bzw. 23,4% der Bevölkerung in der Europäischen Union (EU) von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.
Das bedeutet, dass sie sich in mindestens einer der folgenden drei Situationen befanden: sie waren nach Zahlung von Sozialleistungen von Armut bedroht (Einkommensarmut), sie litten unter erheblicher materieller Deprivation oder lebten in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbstätigkeit.
Die Verringerung der Anzahl der Personen in der EU, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind, ist eines der Kernziele der Strategie Europa 2020.
Diese Daten werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut veröffentlicht.
In Bulgarien (40,4%), Rumänien (38,8%) und Griechenland (35,6%) war im Jahr 2016 mehr als ein Drittel der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Die niedrigsten Anteile wurden hingegen in der Tschechischen Republik (13,3%), Finnland (16,6%), Dänemark (16,7%) und den Niederlanden (16,8%) verzeichnet. In Deutschland lag der Anteil bei 19,7%.
Bei der Betrachtung der drei Komponenten, die Armutsgefährdung und soziale Ausgrenzung ausmachen, zeigt sich, dass 17,2% der Bevölkerung in der EU im Jahr 2016 nach Zahlung von Sozialleistungen armutsgefährdet waren, 7,5% unter erheblicher materieller Deprivation litten und 10,4% der unter 60-Jährigen in Haushalten lebten, in denen die Erwachsenen im vorhergehenden Jahr insgesamt weniger als 20% ihres Erwerbspotentials ausgeschöpft hatten.
Die entsprechenden Zahlen für Deutschland lagen bei 16,5% (armutsgefährdete Personen), 3,7% (von erheblicher materieller Deprivation betroffene Personen) und 9,6% (Personen unter 60 Jahren in Haushalten mit sehr niedriger Erwerbstätigkeit).