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Jebel Irhoud
Wissenschaft: Erster moderner Mensch war Marokkaner

Während die frühesten Funde von modernen Menschen bislang 200.000 Jahre alt waren, beschreibt ein internationales Forscherteam unter deutscher Leitung Fossilien aus Marokko, die 100.000 Jahre älter sind.

(Foto: Shannon McPherron, MPI EVA Leipzig/wikimedia)
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Marrakesch (nex) – Die Anfänge der Menschheit reichen viel weiter zurück als bislang bekannt. Während die frühesten Funde von modernen Menschen bislang 200.000 Jahre alt waren, beschreibt ein internationales Forscherteam unter deutscher Leitung Fossilien aus Marokko, die 100.000 Jahre älter sind.

Dies berichtet die dpa unter Berufung auf einen Artikel der Wissenschaftler um Jean-Jacques Hublin vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie im Fachblatt „Nature“. Experten, die an der Studie nicht beteiligt gewesen seien, sprächen von einer Sensation.

Als bislang ältester Beleg für den Homo sapiens galten Funde aus Omo Kibish in Äthiopien, die 195.000 Jahre alt sind. „Wir dachten lange Zeit, dass die Wiege der Menschheit vor etwa 200.000 Jahren irgendwo in Ostafrika lag“, zitiert dpa Hublin.

Daten zeigten jedoch, dass sich Homo sapiens bereits vor etwa 300.000 Jahren über den gesamten Kontinent ausgebreitet habe. Lange bevor der moderne Mensch Afrika vor etwa 100.000 Jahren verließ, habe er demnach bereits den ganzen Kontinent besiedelt.

In Jebel Irhoud, etwa 100 Kilometer nordwestlich von Marrakesch, hätten die Forscher insgesamt 22 versteinerte Überreste von Knochen, Schädeln, Kiefern und Zähnen gefunden. Diese stammten von mindestens fünf Menschen.

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