Start Sport Fußball Rassismus Asamoah bezeichnet Affenlaute als „das Schlimmste“

Rassismus
Asamoah bezeichnet Affenlaute als „das Schlimmste“

Gerald Asamoah war deutscher Fußballnationalspieler, ist ein Schalker Urgestein und setzt sich gegen Rassismus ein.

Der frühere Fußballprofi und deutsche Nationalspieler Gerald Asamoah (Archivfoto: facebook)
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Hamburg – Der rassistische Vorfall in einem Drittligaspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück im Dezember hat den früheren Fußballprofi und deutschen Nationalspieler Gerald Asamoah „tief getroffen“.

Besonders die Affenlaute erinnern ihn an seine eigene Profizeit. „Diese Laute sind das Schlimmste. Es sind verstörende Erinnerungen“, schreibt Asamoah in einem Gastbeitrag für den stern.

Der ehemalige deutsche Nationalspieler schildert die Verletzungen, die rassistische Äußerungen bei ihm in seiner aktiven Zeit ausgelöst haben: „Oft höre ich dann selbst von Leuten, die sich für fortschrittlich halten: „Ach komm‘, stell‘ Dich doch nicht so an.“ Aber das sind nicht einfach irgendwelche Beleidigungen. Du wirst zu einem Tier abgewertet! Zu einem Affen, der seine Bananen fressen soll! Nur weil Deine Hautfarbe anders ist, sprechen Dir diese Leute ab, ein gleichwertiger Mensch zu sein, überhaupt ein Mensch zu sein!“ Das Gleiche gelte für das N-Wort, das für „jahrhundertelange systematische Unterdrückung“ stehe.

Den Spielabbruch und die Reaktion der Zuschauer, die sich mit dem Profi Aaron Opoku im Stadion solidarisierten, hält Asamoah für einen „historischen Moment im deutschen Profi-Fußball“.

Dass „alle gemeinsam“ aufgehört haben zu spielen“, sei ein „großes, ein selbstloses Zeichen. Ein Zeichen, das mir Hoffnung macht“.

Asamoah, der als Teammanager für seinen Herzensklub Schalke 04 arbeitet, sieht in der Reaktion der Fans im Stadion eine „positive Entwicklung“. Er plädiert dafür, auch den „eher leisen und für viele unangenehmen strukturellen Rassismus“ in den Blick zu nehmen. Wir alle müssten uns fragen: „Tun wir wirklich genug dafür, damit Rassismus in unserer Gesellschaft keine Chance hat?“

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