Berlin – Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat die aus dem Amt scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel einer kritischen Würdigung unterzogen.
Viele Menschen in den neuen Ländern begegneten Merkel noch immer distanziert. „Irgendwie war sie eine gesamtdeutsche Kanzlerin ohne besonderes ostdeutsches Gesicht. … Meine Wahrnehmung war immer, dass ganz viele Ostdeutsche sie nicht mehr als eine der ihren erkannt haben“, erklärte Thierse in der rbb-Fernsehsendung „WIEPRECHT„.
Der ehemalige Chef des Bundeskanzleramtes, Peter Altmaier (CDU), erwiderte in derselben Sendung: „Ich glaube, dass sie als Kanzlerin dem gesamtdeutschen Volk gehört, dass es nicht gut wäre für eine erfolgreiche Politik, wenn sie mit bestimmten Bundesländern oder einer bestimmten Region identifiziert würde.
Der SPD-Politiker Thierse machte in seiner Würdigung Merkels Licht und Schatten aus. Merkels „lobenswerter Stoizismus“ habe eine Kehrseite: „Einen Mangel an Programmatik, an Emotionalität und Leidenschaft; an der Fähigkeit, Menschen für etwas zu begeistern“. Merkels Politikstil, so Thierse, sei „durch und durch pragmatisch“. Thierse weiter: „Angela Merkel ist eine erstaunliche
Kombination aus wenig eitlem Glanzbedürfnis einerseits, und andererseits viel realistischem Machtbewusstsein“.
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