In den Wintermonaten ist eine ausgiebige Dusche oder ein erholsames Bad eine schöne Erfahrung als Kontrast zu den kalten Witterungsbedingungen. Pro Kopf verbrauchen die Deutschen etwa 125 Liter Wasser pro Tag, davon ungefähr 40 Liter für die Körperhygiene. Damit die Körperpflege mit angenehmen Wassertemperaturen vonstattengeht, gibt es verschiedene Alternativen, die wiederum ihre Vor- und Nachteile besitzen. Auf diese wird im folgenden Artikel eingegangen.
In klassischen Einfamilienhäusern werden sowohl Heizungs- als auch Leitungswasser über eine Zentralheizung erwärmt. Diese läuft in den meisten Fällen mit der Energie von Öl, Gas, Holz oder einer Photovoltaik-Anlage mit Wärmepumpe. Doch gerade in Altbauten und Mehrfamilienhäusern ist eine Zentralheizung meistens nicht verbaut. Dort werden andere Lösungen benötigt.
Warmwasserversorgung – welche Erhitzungsmöglichkeiten gibt es?
Die beste und effektivste Lösung ist die bereits erwähnte Zentralheizung. Dabei werden – örtlich getrennt – Heizungs- und Leitungswasser erwärmt und in den jeweiligen Kreislauf eingeleitet. Dadurch kann durch einfaches Aufdrehen des Wasserhahns oder das Aufdrehen des Heizungsreglers sofort über die erhitzten Wassermassen verfügt werden. In Fällen von Platzmangel kann auch in einem Kombispeicher sowohl Heizungs- als auch Leitungswasser zusammen erwärmt werden. Diese Lösung ist aber etwas teurer als die separate Speichertechnik.
Eine weitere Möglichkeit ist die der Trink- und Frischwasserstation. Hier wird die Wärme über einen Wärmetauscher eingespeist, ähnlich der Funktionsweise eines Durchlauferhitzers. Im laufenden Betrieb ist diese Lösung eine der günstigeren Alternativen. Daher bietet sie sich vor allem für Mehrfamilienhäuser an, da hier bei zu lange stehendem Wasser die Gefahr der Keimbildung besteht.
Es gibt auch eine dezentrale Lösung, nämlich die eines Warmwasserboilers, der Warmwassermengen „auf Vorrat“ produziert. Meist wird hierfür als Energieträger Gas oder Strom verwendet, das restliche Haus wird häufig mit Elektro-Nachtspeicheröfen oder mit einer kleinen Gasheiztherme beheizt. Deswegen wird dann als Warmwasserreservat ein dezentraler Boiler gewählt. Dieser erhitzt eine bestimmte Menge an Wasser und bevorratet diese so lange, bis sie benötigt wird. Diese Option ist jedoch sehr teuer, da in den meisten Fällen mit Strom geheizt wird.
Eine weitere dezentrale Lösung wäre ein Durchlauferhitzer im Bad. Der Aufbau ähnelt dem des Boilers, nur dass hierbei kein Wasservorrat erzeugt wird, sondern das Warmwasser direkt in die Leitung gespeist wird. Der Durchlauferhitzer ist die einfachste und günstigste Möglichkeit direkt Warmwasser im Badezimmer zu erzeugen. Doch wenn täglich damit Warmwasser produziert wird, kann es sehr teuer werden, da auch hier Strom als Energieträger fungiert.
Neben den hohen Stromkosten, gibt es einen weiteren prekären Nachteil. Schaltet man das Wasser an, kommt zuerst einmal nur kaltes Wasser. Erst nach einigen Sekunden kann der Durchlauferhitzer die nötige Warmwassermenge produzieren und einspeisen. Gerade unter der Dusche kann diese Erfahrung unangenehm werden.
Alle Möglichkeiten liefern Warmwasser – die Entscheidung muss den Gegebenheiten entsprechen
Alle Alternativen unterscheiden sich zum Großteil im Kosten- und Platzfaktor. Um die richtige Option zu wählen, müssen im Voraus verschiedene Dinge bedacht werden. Besitzt man einen Öl- oder Gasanschluss und hat ausreichend Platz, empfiehlt sich auf jeden Fall die Zentralheizung, da diese die beste Alternative in allen Hinsichten ist. Ist dies nicht der Fall, müssen die Kosten, sowie Vor- und Nachteile der Alternativen abgewogen werden. Die mit Sicherheit einfachste Lösung ist der Durchlauferhitzer im Bad, aber günstig wird der Alltagsgebrauch sicherlich nicht.
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