Berlin – Urlaub in der Türkei während der Corona-Krise? Erst vor wenigen Tagen machte Außenminister Heiko Maas seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu wenig Hoffnung, dass die Reisewarnung des Auswärtigen Amts für die Türkei bald aufgehoben werden könnte.
Jetzt aber macht der Tourismus-Beauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, Hoffnung auf Urlaub in der Türkei. Bareiß sehe gestiegene Chancen für eine Aufhebung der Corona-bedingten Reisewarnung für die Türkei.
„Wenn die Lage gut ist – und letzte Woche war die Lage gut – können wir relativ schnell die Öffnungen vorbereiten“, so Bareiß im „ntv Frühstart„. „Insofern sind wir da mittendrin zu überlegen, was tun wir die nächsten Tage, um auch hier Reisen zu gewährleisten.“
Neben niedrigen Infektionszahlen sei ein gut funktionierendes türkisches Gesundheitssystem, das Virusausbrüche gut bewältigen könne, damit Urlauber wieder gesund nach Hause kommen, Voraussetzung für eine Entwarnung.
Die Gespräche mit der Regierung der Türkei seien gut gewesen. „Man merkt, da wird sicherlich auch viel gemacht, dass vor Ort gewährleistet ist, dass der Schutz da ist.“ Die Türkei müsse genauso beurteilt werden wie andere Urlaubsländer: „Mit jedem Land müssen wir fair und gerecht umgehen“, zitiert das Nachrichtenmagazin Focus Bareiß.
Bei seinem Besuch in Berlin hatte Cavusoglu in der vergangenen Woche zusammen mit Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy dafür geworben, dass Deutschland die Reisewarnung für sein Land aufhebt.
„Die Türkei ist ein sicheres Land“, sagte Cavusoglu. Man habe der Bundesregierung „wichtige Daten“ über die Lage im Lande überreicht.
Maas erwiderte, dass Deutschland im Einklang mit den europäischen Partnern handele. Auch für ein EU-Land wie Schweden gelte derzeit eine Reisewarnung. Die Liste der Länder, in die deutsche Urlauber wieder reisen dürfen, werde alle 14 Tage überprüft. „Wir wollen nicht, dass deutsche Urlauber mit dem Virus zurückkommen“, so Maas.