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Islamfeindlichkeit
871 Übergriffe auf Muslime in 2019 – zwei Tote

871 Übergriffe auf Muslime und ihre Einrichtungen gab es im Jahr 2019 in Deutschland. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der innenpolitischen Sprecherin der Links-Fraktion im Bundestag, Ulla Jelpke, hervor.

(Symbolfoto: nex24)
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Osnabrück – 871 Übergriffe auf Muslime und ihre Einrichtungen gab es im Jahr 2019 in Deutschland. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der innenpolitischen Sprecherin der Links-Fraktion im Bundestag, Ulla Jelpke, hervor, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) vorliegt. Jelpke geht davon aus, dass erfahrungsgemäß noch zwischen zehn und 90 Nachmeldungen aus den Behörden hinzukommen.

Beim Attentat auf die Synagoge in Halle wurden außerdem zwei Menschen aus islamfeindlichen Motiven getötet. Der Täter hatte zwei Menschen an einem Döner-Imbiss erschossen, nachdem er vergeblich versucht hatte, in die Synagoge einzudringen. 33 Muslime wurden 2019 bei islamfeindlichen Übergriffen verletzt.

Die Zahl der Übergriffe insgesamt ist seit 2017 etwa konstant geblieben. „Der Hass auf Muslime bricht sich weiterhin in gewaltsamen Übergriffen, Bedrohungen und Beleidigungen Bahn“, sagte Jelpke. Auch wenn die Polizei seit den Taten von Halle und zuletzt Hanau verstärkt gegen rechtsextreme Terrorzellen vorgehe, könne keinesfalls Entwarnung gegeben werden.

„Wir müssen leider damit rechnen, dass es noch weitere derartige tickende Zeitbomben gibt“, erklärte die Linken-Politikerin Jelpke gegenüber der NOZ.

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