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Schulpolitik
Große regionale Unterschiede bei Quer- und Seiteneinsteigern an den Schulen

Der Anteil der Seiten- und Quereinsteiger unter den neu eingestellten Lehrern lag zum Start des Schuljahrs 2019/20 bundesweit im Schnitt bei 16 Prozent.

(Symbolfoto: pixa)
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Der Anteil der Seiten- und Quereinsteiger unter den neu eingestellten Lehrern lag zum Start des Schuljahrs 2019/20 bundesweit im Schnitt bei 16 Prozent.

Das hat eine Abfrage der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ bei allen 16 Kultusministerien ergeben. Die Länder Hessen und Hamburg lieferten keine Zahlen. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind groß: So führt Berlin das Feld mit weitem Abstand an. Von den 2700 neu besetzten Stellen entfielen dort 711 auf Quer- und 938 auf Seiteneinsteiger.

Das entspricht einem Anteil von 61 Prozent. Westdeutsche Flächenländer wie Nordrhein-Westfalen lagen zwischen zehn und zwölf Prozent, die meisten ostdeutschen Länder kamen auf Werte um 30 Prozent, Rheinland-Pfalz auf knapp vier Prozent. Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Marlis Tepe, sagte dazu:

„Gäbe es in Deutschland nur eine kleine Zahl von Quer- und Seiteneinsteigern, wäre das zu kompensieren. Angesichts der Entwicklung der vergangenen Jahre geraten jedoch unser Bildungssystem und die damit verbundenen Lernziele für die Schüler in Gefahr.“

Dass es so viele Quer- und Seiteneinsteiger gebe, sei Politikversagen. Der Mangel an Lehrerinnen und Lehrern sei absehbar gewesen und hätte mit einer besseren Planung verhindert werden können. „Insbesondere in ostdeutschen Bundesländern ist aber viel zu lange gar nicht oder zu wenig ausgebildet worden“, sagte Tepe.