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Bundesweit nur noch 5000 Arbeitsschutz-Kontrolleure

Immer weniger Kontrolleure müssen die Einhaltung von Arbeitsschutzregeln bei immer mehr Beschäftigten prüfen. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.

(Symbolfoto: nex24)
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Immer weniger Kontrolleure müssen die Einhaltung von Arbeitsschutzregeln bei immer mehr Beschäftigten prüfen. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vorliegt.

Demnach gab es 2018 noch 2004 Aufsichtspersonen der zuständigen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Seit 2009 ist die Zahl um mehr als sechs Prozent gesunken, gleichzeitig gibt es heute gut 8,6 Millionen Beschäftigte mehr.

Auch die Anzahl staatlicher Prüfer ging von 2007 bis 2017 um gut fünf Prozent zurück - auf nun noch 3151 Aufsichtsbeamte. Legt man die staatlichen Zahlen zugrunde, muss sich jeder Prüfer um etwa 15.500 Beschäftigte oder mehr als 1000 Unternehmen kümmern.

Nach internationalen Standards ist das zu viel. So dringen die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Europäische Union darauf, dass jeder Kontrolleur den Arbeitsschutz von maximal 10.000 Beschäftigten im Blick haben soll. „Viele Arbeitgeber drücken sich um den Arbeitsschutz und der Staat zieht sich immer weiter zurück“, sagte Jutta Krellmann, arbeitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag.

So dürfe es nicht weitergehen. „Eine flächendeckende Kontrolle des Arbeitsschutzes ist so unmöglich.“ Die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten werde wissentlich aufs Spiel gesetzt. „Wir brauchen wieder ausreichend Personal für flächendeckende Arbeitsschutzkontrollen“, so Krellmann.