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Außenhandelschef warnt vor Schäden trotz Brexit-Abkommens

Außenhandelspräsident Holger Bingmann hat angesichts der noch offenen Abstimmung über das Brexit-Abkommen vor weiteren Schäden für die Wirtschaft gewarnt

(Symbolfoto: pixa)
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Außenhandelspräsident Holger Bingmann hat angesichts der noch offenen Abstimmung über das Brexit-Abkommen vor weiteren Schäden für die Wirtschaft gewarnt.

„Es ist unfassbar, was die Briten ihren europäischen Partnern zumuten“, sagte der Präsident des Außenhandelsverbands BGA der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.

„Die Unternehmen beiderseits des Ärmelkanals hängen weiter in der Luft und wissen noch immer nicht, wann und wie sie ihre Zoll- und Handelsprozesse künftig zu gestalten haben, welche Anpassungen erforderlich sind.“

Bei anhaltender Unsicherheit dürfte dies dazu führen, dass sich der Umsatzrückgang deutscher Exporte nach Großbritannien sogar noch beschleunige, so Bingmann. Allein im ersten Halbjahr sei der Umsatz bereits um mehr als 1,8 Milliarden Euro zurückgegangen.

Der Schaden könnte noch größer werden, selbst wenn es am Ende nicht zu einem ungeregelten Austritt kommen sollte, warnte Bingmann. „Ein chaotischer Austritt ohne Abkommen ist und bleibt die schlechteste aller Möglichkeiten“, so der BGA-Präsident.

Staatsminister Roth offen für Brexit-Verlängerung

Der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD), hat sich offen für eine kurze Brexit-Verlängerung gezeigt. „Der Brexit ist kein Spiel, sondern bitterer Ernst“, sagte Roth der  „Rheinischen Post“. Eine geordnete Lösung sei immer noch möglich.

„Und an einer kurzen Verlängerung der Brexit-Frist sollte es aus meiner Sicht nicht scheitern, wenn sie mit einem klaren politischen Fahrplan verbunden ist“, so Roth.

Er forderte die britische Regierung auf, “endlich Nägel mit Köpfen“ zu machen und ihrer Verantwortung nachzukommen.