Start Panorama Ausland Polizei-Schikane in Wien Österreich: Fremdenpolizei verunstaltet Visafoto von türkischer Künstlerin Dilruba Balak

Polizei-Schikane in Wien
Österreich: Fremdenpolizei verunstaltet Visafoto von türkischer Künstlerin Dilruba Balak

Obwohl sie vom niederländischen Generalkonsulat in Istanbul ein Drei-Monate-Visum für den Schengenraum erhielt, habe der Wiener Fremdenpolizist dieses nicht akzeptiert und es eine Fälschung genannt.

(Foto: Privat/Screenshot/der Standard)
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Wien (nex) – Bei einem Termin bei der Wiener Fremdenpolizei wurde der türkischen Künstlerin Dilara Balak das Visum verunstaltet. Obwohl sie vom niederländischen Generalkonsulat in Istanbul ein Drei-Monate-Visum für den Schengenraum erhielt, habe der Wiener Fremdenpolizist dieses nicht akzeptiert und es eine Fälschung genannt.

Wie die österreichische Tageszeitung „der Standard“ weiter berichtet, habe der Beamte bei der Annullierung wie sonst üblich nicht nur die Barcodes übermalt, sondern auch das Foto von Balaks Gesicht mit heftigen Strichen unkenntlich gemacht.

„Heutzutage ist ein jeder ein Künstler“, habe man ihr zu Beginn der englischsprachigen Befragung gesagt, so „der Standard“.

„Dann hat mich der zuständige Amtsassistent raus auf den Gang geschickt und mich eine Stunde warten lassen“, zitiert „der Standard“ die Künstlerin. „Und als ich wieder eintreten durfte, wollte er meinen Pass haben.“ Der Mann habe den Kuli gezückt und drauflosgekratzt – und ihr das zerstörte Visum überreicht. Sein Kommentar: „Deal with it“ („Komm damit klar“).

Ein Schreiben des Istanbuler Art Projects vom 28. Dezember sollen die Beamten vom Tisch gewischt haben.

Ihren Plan, in Sachen Kunstprojekt nach Amsterdam zu reisen, habe sie aufgeben müssen. Stattdessen sei sie nach Istanbul zurückgekehrt, um das niederländische Visum von dort aus neu zu beantragen.