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Pflege-Bevollmächtigter fordert Pflege-„Co-Piloten“ für überforderte Angehörige

Der Pflege-Bevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, will pflegenden Angehörigen mit neuen Fachkräften helfen.

(Symbolfoto: pixa)
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Westerfellhaus: Helfen, bevor Bedürftige Schaden nehmen

Osnabrück – Der Pflege-Bevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, will pflegenden Angehörigen mit neuen Fachkräften helfen.

„Ich schlage vor, in der sozialen Pflegeversicherung einen Pflege-,Co-Piloten‘ in Form wiederholter aufsuchender Begleitung und Beratung zu verankern“, sagte Westerfellhaus der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Vorbild dafür sei „die bekannte und bewährte Beratung und Betreuung frischgebackener Eltern durch Hebammen“.

Mit Blick auf den neuen Pflegereport der Barmer-Krankenkasse, wonach fast 200 000 pflegende Angehörige wegen Überlastung aufgeben wollen, sagte Westerfellhaus: „Überforderte Angehörige brauchen wirksame Entlastung, bevor Pflegebedürftige Schaden nehmen.“

Ziel seines von den Kassen zu finanzierenden „Co-Piloten“ solle es sein, „Pflegebedürftige und Pflegepersonen insbesondere zu Beginn einer Pflegesituation vertrauensvoll zu begleiten, sie auf die Aufgaben, aber auch mögliche Konflikte vorzubereiten, Fragen zu beantworten, auf unterstützende, bestehende Strukturen zu verweisen“.

Nach einer intensiven Betreuung zu Beginn müsse der Pflege-„Co-Pilot“ zum „dauerhaften und festen Ansprechpartner“ mit regelmäßigen Hausbesuchen werden, sagte Westerfellhaus. Seinen Vorstoß lasse er gerade wissenschaftlich ausarbeiten.

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Was in den 60er-Jahren für die Automobilindustrie getan worden sei, müsse auch für die Pflegebedürftigen möglich sein, so Meurer: „Wie damals soll die Bundesregierung wieder mit eigenen Ausbildungs- und Anwerbecentern in Drittstaaten mit einem hohen jungen Bevölkerungsanteil gehen“, so bpa-Präsident Bernd Meurer auf dem 7. hessischen bpa-Fachkongress Pflege in Bad Homburg.

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