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Paraguay eröffnet Botschaft in Jerusalem

Nach den USA und Guatemala, die ihre Auslandsvertretungen in der vergangenen Woche nach Jerusalem verlegten, eröffnete am Montag auch Paraguay seine Botschaft dort.

Paraguays Präsident Horacio Cartes (Foto. KAN News/Screenshot)
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Jerusalem (nex) – Nach den USA und Guatemala, die ihre Auslandsvertretungen in der vergangenen Woche nach Jerusalem verlegten, eröffnete am Montag auch Paraguay seine Botschaft dort.

Der paraguayische Präsident Horacio Cartes und der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu nahmen an der Einweihungsfeier teil. Cartes war am gestrigen Sonntag in Israel eingetroffen und wurde am Ben Gurion Flughafen vom israelischen Minister für Innere Sicherheit Gilead Erdan empfangen.

Wie israelische Medien berichten, habe sich Erdan bereits bei der Ankunft des südamerikanischen Staatsführers am Flughafen „im Namen des Staates Israel“ für den Umzug bedankt. Diese Entscheidung unterstreiche die festen Beziehungen zwischen den beiden Ländern und stärke die Souveränität Israels in Jerusalem. Erdan sei sich sicher, dass „weitere Staaten folgen“ würden.

US-Präsident Donald Trump hatte Anfang Dezember vergangenen Jahres bekannt gegeben, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die amerikanische Botschaft in Tel Aviv dorthin verlegen zu wollen. Die Entscheidung löste weltweite Empörung und Proteste aus.

128 Staaten stimmten dagegen

In einer vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan initiierten UN-Resolution hatten daraufhin 128 Staaten mit einer überwältigenden Mehrheit gegen den Beschluss des US-Präsidenten gestimmt. Darin wurden die USA aufgefordert, die Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, zurückzunehmen. Nur neun Staaten stimmten für die Trump-Entscheidung und 33 Staaten enthielten sich.

Das Ergebnis der UNO zeige, dass die einseitige Entscheidung Trumps über Jerusalem gegen den internationalen Konsens verstoße und der Status der heiligen Stadt durch Verhandlungen entschieden werden sollte, sagten Kritiker des US-Präsidenten.

Donald Trump warnte vor der Abstimmung andere Länder in der Vollversammlung davor, gegen die USA zu votieren. Er drohte offen, finanzielle Hilfen zu stoppen. Es gebe Länder, die das Geld der USA nähmen und dann gegen sie stimmten. “Wir beobachten diese Staaten. Lasst sie gegen uns stimmen. Wir werden eine Menge sparen. Es ist uns egal”, so Trump.

Vor der Abstimmung in New York hatte Erdogan an die internationale Gemeinschaft appelliert, sich nicht dem Druck der USA zu beugen.
“Die Wiege der Demokratie sucht in der Welt Willen, den man mit Dollar kaufen kann. Herr Trump, Sie können den demokratischen Willen der Türkei nicht mit Ihren Dollars kaufen”, sagte Erdogan.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die Abstimmung zurückgewiesen, bevor sie überhaupt stattgefunden hatte. “Jerusalem ist Israels Hauptstadt, ob die Vereinten Nationen dies anerkennen oder nicht”, sagte er bei einer Rede in Israel.