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Israel: SS-Offizier Skorzeny arbeitete für den Mossad

Nach einem in der israelischen Tageszeitung Haaretz erschienenen Artikel wurde Skorzeny 1962 vom Mossad beauftragt, den für Ägypten arbeitenden deutschen Raketenforscher Heinz Krug zu töten.

(Foto: wikipedia)
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Otto Skorzeny: Mussolini-Retter arbeitete für Mossad

Tel Aviv (nex) – Otto Skorzeny, der SS-Offizier, der seine Berühmtheit größtenteils der Tatsache zu verdanken hat, dass unter seiner Leitung einer Operation Italiens faschistischer Führer Benito Mussolini vor der Gefangenschaft gerettet wurde, ließ sich für einen Auftrag vom israelischen Geheimdienst Mossad anheuern, wie neueste Fakten zeigen.

Nach einem in der israelischen Tageszeitung Haaretz erschienenen Artikel wurde Skorzeny 1962 vom Mossad beauftragt, den für Ägypten arbeitenden deutschen Raketenforscher Heinz Krug zu eliminieren. Über Skorzenys Verstrickungen mit dem Mossad wurde schon früher gemunkelt, das Ausmaß der Kollaboration war jedoch nicht bekannt. Der Artikel gibt nun tiefe Einblicke in die Angelegenheit.

Es wird berichtet, dass Krug als Wissenschaftler unter der Leitung des späteren NASA-Gründers Wernher von Braun für das Raketenprogramm des Nazi-Deutschland arbeitete. Krug wurde von Ägypten beauftragt, am strategischen Raketenprogramm des Landes teilzunehmen, das wiederum zum primären Ziel Israels wurde. Zu jener Zeit war das panarabische Ägypten unter der Herrschaft Gamal Abdel Nassers Israels Feind Nummer eins. Vier Kriege führte Israel gegen Ägypten – 1948, 1956, 1967 und 1973.

Skorzeny zeichnete sich auch für die Zusendung einer israelischen Bombe im Paket an die ägyptische Raketenfabrik verantwortlich, in der deutsche Ingenieure arbeiteten. Fünf Arbeiter wurden dem Artikel zufolge getötet.

Der frühere SS-Obersturmbannführer Skorzeny (Offiziersrang der SS, vergleichbar mit dem heutigen Oberstleutnant; diesen Rang hatten unter anderem auch Rudolf Höß, Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz, und Adolf Eichmann, einer der Architekten des Holocaust) wurde nach Israel, und sogar zur Yad Vashem, der Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust, eingeladen.

Hier wurde er von einem Überlebenden des Krieges als „Kriegsverbrecher“ wiedererkannt.
Dem Artikel nach könnte Skorzeny mit dem Mossad kollaboriert haben, um seiner Hinrichtung zu entkommen und seinen Namen von Simon Wiesenthals berühmter Liste der Kriegsverbrecher entfernen zu lassen. Sieben hochrangige Nazi-Offiziere, der bekannteste unter ihnen Adolf Eichmann, wurden entweder vom Mossad nach Israel gebracht oder im Ausland hingerichtet.