Kirchheim (mig) – Drei junge Mädchen haben mit einer frei erfundenen Geschichte die Polizei auf Trab gebracht. Sie behaupteten, von einer Horde von Flüchtlingen verfolgt und belästigt worden zu sein. Die Polizeigewerkschaft ist nach der Berichterstattung über die Kölner Silvesternacht nicht überrascht über vermehrt auftretende Trittbrettfahrer.
Mit der Behauptung, sie seien von einer Horde von Flüchtlingen verfolgt und belästigt worden, haben drei Jugendliche in Kirchheim (Baden-Württemberg) am späten Dienstagabend die Polizei auf Trab gebracht. Die Aussage, sie seien auf der Flucht vor 300 Asylbewerbern „um ihr Leben“ gerannt, war aber frei erfunden, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Die Sicherheitskräfte hatten nach der Alarmierung mehrere Streifenwagen losgeschickt.
Zwei 15-jährige und ein 16-jähriges Mädchen hatten gegen 23 Uhr in einer Gaststätte am Kirchheimer Bahnhof berichtet, dass 300 Flüchtlinge hinter ihnen her seien. Als die herbeigerufene Polizei die Angaben überprüfte, ließ sich die Behauptung schnell widerlegen. Offenbar hatten die Jugendlichen vorher versucht, in einer Flüchtlingsunterkunft Einlass zu bekommen, was ihnen vom Sicherheitspersonal aber verweigert wurde.
Gegen die Mädchen wird nun wegen des Vortäuschens einer Straftat ermittelt. Zudem müssen sie die Einsatzkosten bezahlen. Die Jugendlichen wurden von der Polizei an ihre Eltern übergeben.
Ihre Geschichte ist kein Einzelfall. Immer wieder stellt die Polizei nach Ermittlungen fest, dass Anzeigen gegen Migranten wegen sexueller Belästigung sich als haltlos erweisen. Vor allem die Medienpräsenz der Kölner Übergriffe in der Silvesternacht habe viele Trittbrettfahrer auf den Plan gerufen, teilt die Polizeigewerkschaft mit.