Köln (nex) – Weihnachtsmann fehle jeder „historische oder theologische Kern“, er sei „ein Mythos ohne Substanz“, sagte die Kölner Theologieprofessorin im Interview der „Welt am Sonntag“. Solche Geschichten könne „man im Jugendalter nicht ins aufgeklärte Denken integrieren und nicht mit Sinn füllen“, sagte Lindner der Zeitung.
Die Erzählung vom Weihnachtsmann gefährde daher die Entwicklung eines erwachsenen Glaubens und begünstige ein Abgleiten in den Atheismus, weil sich dadurch „der Eindruck festsetzen kann, die Weihnachtsbotschaft insgesamt sei substanzfrei – so, wie die Geschichte vom Weihnachtsmann“. Vom Nikolaus oder vom Christkind zu erzählen, sei hingegen empfehlenswert.
Die Geschichten dieser beiden könne man später hervorragend „als Metapher der christlichen Botschaft neu aneignen und in einen aufgeklärten Glauben integrieren“, weil sowohl Nikolaus als auch Christkind eine historische und theologische Substanz besäßen, die erhalten bleibe, wenn der Kinderglaube verblasse.
Zudem schütze eine Phase des Kinder-Glaubens vor einem späteren Abgleiten in den Okkultismus, so die evangelische Theologin und Expertin für Religionspädagogik. Denn: „Wer zu früh über Mythen aufgeklärt wird, neigt im Jugendalter öfter dazu, den verfrühten Verlust dieser Naivität zu kompensieren.