München (nex) – Die Warnung vor einem terroristischen Angriff, die am Silvesterabend einen Sicherheitsalarm in zwei U-Bahn-Stationen der bayerischen Landeshauptstadt München ausgelöst hatte, kam vom türkischen Geheimdienst.
Die soll mit Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien und Belgien Informationen darüber geteilt haben, dass eine Gruppe von fünf Anhängern der Terrormiliz IS nach Europa gelangt wäre und die Absicht verfolge, dort am Silvesterabend simultane Anschläge zu verüben.
In der Warnung hieß es, die Gruppe, die Verbindungen zu den Syrern Hasan Al Talab und Muhammed El Suri aufweise, sei über das Mittelmeer und die Ägäis in die EU gelangt, verfüge seit Oktober bereits über gefälschte Ausweise und hätte ein Komplott geschmiedet zur Begehung gleichzeitiger Anschläge in unterschiedlichen Städten. Ins Visier der potenziellen Selbstmordattentäter aus der Extremistengruppe seien unter anderem auch Kirchen und Freizeiteinrichtungen in Europa gelangt.
Am Silvesterabend hatte die bayerische Polizei zwei U-Bahn-Stationen im zentral gelegenen Münchener Stadtteil Pasing geräumt, nachdem ein Hinweis auf einen möglichen Terroranschlag gekommen war. Einige Stunden später wurde die Sperre wieder aufgehoben. Münchens Polizeichef Hubertus Andrä hatte erklärt, der Tipp sei vom Geheimdienst einer befreundeten Nation gekommen.
In der Zwischenzeit wurde in der Türkei der IS-Terrorist Aine Leslie Junior Davis, der als Assistant des berüchtigten „Jihadi John“ bekannt geworden war, verhaftet, nachdem geheimdienstlicher Datenaustausch zwischen der türkischen Nationalen Geheimdienstorganisation (MİT), der amerikanischen CIA und dem britischen MI-6 es möglich gemacht hatte, ihn zu lokalisieren. Zuvor waren die Dienste Davis auf seinem Weg von Raqqa über Kilis und Gaziantep bis nach Istanbul auf den Fersen gewesen.
Deutschlands Bundesinnenminister Thomas de Maizière mahnte am 2. Januar nach dem Sicherheitsalarm in München eine stärkere Kooperation zwischen den Sicherheitsdiensten an.
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