Genf (dts) – Die Zahl der Menschen, die vor dem Konflikt in Syrien in die Nachbarländer geflohen sind, hat nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) die Vier-Millionen-Marke überschritten. Innerhalb Syriens befinden sich demnach weitere 7,6 Millionen Menschen auf der Flucht. Da sich die Krise weiter verschärfe, rechne man zum Ende des Jahres mit 4,27 Millionen syrischen Flüchtlingen im Ausland.
„Dies ist die größte Flüchtlingsbevölkerung eines einzelnen Konflikts seit einer Generation“, sagte UN-Flüchtlingskommissar António Guterres. „Es sind Menschen, die internationaler Unterstützung bedürften, stattdessen aber in unter härtesten Bedingungen leben und immer weiter in die Armut abrutschen.“ Unterdessen sei die Finanzierung der Flüchtlingssituation in den syrischen Nachbarländern ein ebenfalls drängendes Problem geworden. Für das Jahr 2015 benötigten UNHCR und seine Partner 5,5 Milliarden US-Dollar. Bis Ende Juni sei jedoch erst ein Viertel der humanitären Gelder durch Geber zur Verfügung gestellt worden. Das bedeute für die betroffenen Flüchtlinge die erneute Kürzung von Nahrungsmittelrationen, Probleme die lebensnotwenige Gesundheitsversorgung zu zahlen oder Kinder in die Schule zu schicken.