Ankara – Die Türkei bittet die Vereinigten Staaten nicht darum, Ankara die Rückkehr in das F-35-Kampfjetprogramm zu gestatten, sondern will lediglich die Rückerstattung der bereits für das Projekt gezahlten Gelder, so der türkische Außenminister. Das Lad habe 1,4 Milliarden Dollar in das Projekt investiert.
„Wir sagen nicht ‚Lasst uns sofort zum F-35 [Programm] zurückkehren‘. Wir sagen: ‚Gebt uns unser Geld zurück.‘ Denn wir produzieren unser eigenes nationales Kampfflugzeug“, sagte Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu in einem Fernsehinterview
Da die Türkei nicht an diesem Programm teilnimmt, ist es unser natürliches Recht zu erwarten, dass das von uns gezahlte Geld zurückerstattet wird.
Dışişleri Bakanı Çavuşoğlu: „Biz şu anda F-35‘e dönelim demiyoruz, paramızı verin diyoruz. Çünkü biz kendi muharip uçağımızı üretiyoruz.
İlaveten biz F-16 almak istiyoruz, Kongre’deki sessizlik bozulmadı.“https://t.co/XAOO5Qxw9R
— SavunmaSanayiST.com (@SavunmaSanayiST) May 7, 2023
Die USA hatten die Türkei im Juli 2019 aus dem F-35-Kampfjet-Programm gestrichen und mit Sanktionen belegt, nachdem Ankara das russische Luftabwehrsystem S-400 gekauft hatte. Die Türkei ist Mitentwickler und Lieferant von etwa 900 Bauteilen des F-35.
Wie Sputnik damals berichtete, soll Washington unter Israels Einfluss die Türkei aus dem F-35-Projekt ausgeschlossen haben. Israel erkannte offenbar die Entscheidung Ankaras, russische S-400-Flugabwehrsyteme zu erwerben, als eine Möglichkeit, eigene Interessen zu lobbyieren.
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte nach dem Ausschluss an, sich anderen Optionen zuzuwenden. Moskau hat Ankara bereits den russischen Kampfjet SU-57 angeboten.
„Ihr verkauft uns keine F-35? Ok dann, sorry, aber wir werden unsere Maßnahmen ergreifen und wenden uns anderen Optionen zu“, sagte Erdogan während eines Treffens mit den Provinzchefs der Regierungspartei AKP im Hauptquartier in Ankara.
Auch der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu kündigte damals an, nach Alternativen Ausschau zu halten.
„Wenn die Vereinigten Staaten sich weigern sollten, die F-35 Kampfjets an die Türkei zu liefern, wird Ankara einen Ersatz finden müssen“, so Cavusoglu damals.
„Es gibt die F-35, aber es gibt auch Flugzeuge, die in Russland hergestellt werden. Wenn wir keine F-35 kaufen können, wird die Türkei ähnliche Flugzeuge aus anderen Ländern kaufen. Und das wird so lange so fortgeführt, bis wir mit der Produktion unserer eigenen Kampfjets der fünften Generation beginnen“, zitiert der türkische Nachrichtensender NTV Cavusoglu.
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Die Türkei wird möglicherweise sehr bald dem exklusiven Kreis der wenigen Länder, die Kampfflugzeuge der fünften Generation herstellen, beitreten.