Istanbul – Türkische TV-Serien haben sich in den vergangenen Jahren zu einem der lukrativsten Exportgüter der Türkei entwickelt und erreichen mit über 150 Fernsehserien weltweit Zuschauer aus 146 Ländern.
Mit den Produktionen erreiche die Türkei in Europa, den USA, Südamerika, Afrika, dem Mittleren Osten, Zentralasien, Afrika und vielen anderen Gebieten mehr als 700 Millionen Zuschauer und werde bis 2023 voraussichtlich eine Milliarde Dollar einnehmen. Bis 2018 beliefen sich die Einnahmen der Türkei aus dem Export von Fernsehserien auf 500 Millionen Dollar, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu.
Die 1975 produzierte Serie Ask-i Memnu war die erste türkische TV-Serie, die exportiert wurde. Sie wurde 1981 nach Frankreich verkauft. 2008 gab es ein Remake der Serie, die zwischen 2008 und 2010 im Privatsender Kanal D ausgestrahlt wurde.
Die bisher erfolgreichste türkische TV-Serie im Ausland ist Muhtesem Yüzyil (das großartige Jahrhundert). Die historische Serie über den osmanischen Herrscher Sultan Süleyman aus dem 15. Jahrhundert wurde in 70 Länder exportiert und hatte über 500 Millionen Zuschauer.
Auch Netflix hat türkische Serien für sich entdeckt. Im vergangenen Jahr startete das Unternehmen mit der auf dem Fantasy-Roman des türkischen Schriftstellers N. Ipek Göhdel basierenden Serie „The Protector“, die erste türkische Produktion des Streamingdienst-Anbieters. In diesem Jahr ging die beliebte Serie bereits in die zweite Staffel.
Auch der venezolanische Staatspräsident Nicolas Maduro outete sich als Liebhaber türkischer Serien. Er ist ein großer Fan der weltweit beliebten Historie-Serie “Diriliş Ertuğrul”.
Die Serie erfreut sich im Ausland hoher Beliebtheit und wurde nach Angaben des Staatsenders TRT in bereits über 60 Länder exportiert.
„Episoden der Serie Diriliş Ertuğrul” stießen bei arabischsprachigen Zuschauern im Internet auf so großes Interesse, dass arabische Sender die Rechte der Serie kaufen mussten“, so der stellvertretende Generaldirektor des staatlichen TV-Senders TRT, Ibrahim Eren gegenüber Medien.
Der TRT-Vizegeneraldirektor wies auch darauf hin, dass der Sender nach der Premiere von Diriliş Ertuğrul, einen Anstieg der Einschaltquoten verzeichnet habe. Dies habe man der neuen Generation von Historie-Serien mit dem Schwerpunkt Osmanisches Reich zu verdanken, so Eren weiter.
Diriliş spielt im oghusischen Anatolien des 13. Jahrhunderts. Im Zentrum steht das Leben von Ertugrul Gazi, dem Vater von Osman I., der das Osmanische Reich gründete.
Ertuğrul war der Anführer des oghusischen Kayi-Stammes. Als er mit seinen 400 Reitern aus Turkmenistan in Anatolien ankommt, um den Seldschuken gegen die Byzantiner zu helfen, löst er eine Kette von Ereignissen aus, die letztlich zur Gründung des Osmanischen Reiches führen. Die Serie gibt einen Einblick in die Gründungsjahre des 700 Jahre währenden Imperiums.
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