Saudi-Arabien will sich für Urlauber öffnen und erstmals Touristenvisa ausstellen.
„Die Besucher werden überrascht sein von den Schätzen, die wir zu bieten haben. Wie etwa fünf UNESCO-Weltkulturstätten, eine lebendige lokale Kultur und atemberaubende Naturschönheiten“, so der Vorsitzende der staatlichen Tourismuskommission, Ahmad Al-Chatib, in einer Erklärung.
Dies sei ein historischer Moment für Saudi-Arabien. Bisher stellte das Königreich Visa nur für muslimische Pilger, Geschäftsleute und Besucher von Sport- und Kulturveranstaltungen aus. Dies soll sich nun ändern. Über ein Onlinesystem soll nun Besuchern aus 49 Ländern die Einreise erlaubt werden. Das Land zähle vor allem auf Gäste aus den USA, Europa, Japan und China. Details zu den neuen Visa-Regeln sollen am Freitagabend bekanntgegeben werden.
In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte Al-Chatib, dass Abayas – die muslimische Bekleidung für Frauen – für weibliche Touristen nicht obligatorisch sein würden. „Angemessene Bekleidung“, wie etwa an den Stränden, würden weiterhin notwendig sein.
Auch Alkohol werde weiterhin verboten sein: „Wir werden genug Touristen haben, die nach Saudi-Arabien kommen um andere Dinge zu genießen“, so Chatib der Reuters.
Die Zahl ausländischer Besucher soll sich bis 2030 auf jährlich 100 Millionen mehr als verdoppeln. Insgesamt will das Land umgerechnet 61 Milliarden Euro in touristische Infrastruktur investieren. Auch Unternehmen, die in den Tourismus investieren wollen, seien willkommen, so die Mitteilung.
Die Initiative ist Teil der „Vision 2030“ des Kronprinzen Mohammed bin Salman. Das von Ölexporten abhängige Königreich will sich so neue Einkommensquellen erschließen.