Die „Börsen-Zeitung“ unter Chefredakteur Claus Döring hat die beste Wirtschaftsredaktion. Das ergab die Befragung von 179 PR-Profis, die vom 8. bis 20. Mai für den „Wirtschaftsjournalist“ die Arbeit der wichtigsten Wirtschaftsredaktionen bewertet haben.
Die „Börsen-Zeitung“ liegt mit einer Durchschnittsnote von 1,71 nun bereits zum dritten Mal in Folge auf Platz 1 (Vorjahr 1,62). Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und die Agentur Bloomberg folgen auf Platz zwei und drei. Der größte Einfluss wird allerdings nicht der „Börsen-Zeitung“, sondern dem „Handelsblatt“ zugestanden. Dieses wird auch am meisten von den PR-Profis gelesen.
Die Finanznachrichtenagentur dpa-AFX (Chefredakteur Bernd Zeberl) verbessert sich von 2,09 im vergangenen Jahr auf eine Durchschnittsnote von 1,99 und zählt damit noch vor der Schwester-Agentur dpa (2,04; Rang 10; Sven Gösmann)) zu den zehn besten Redaktionen. Das „Handelsblatt“ (Sven Afhüppe) liegt mit der Note 1,83 gleichauf mit dem britischen „Economist“, erhielt jedoch öfter die Note eins und klettert somit von Rang sieben im vergangenen Jahr auf Rang vier. Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ verbessert sich von Platz acht auf sechs (Note 1,9). Schlechter bewerteten die Kommunikatoren die Leistungen der Agentur Reuters (Rang drei im vergangenen Jahr), die nur mehr auf Platz 8 liegt, sowie die der „Financial Times“ (Rang 7).
Vor allem die großen Magazine haben nach Ansicht der Kommunikatoren an Qualität verloren. Dem „Stern“ (Chefredakteure: Florian Gless, Anna-Beeke Gretemeier) stellen sie in diesem Jahr mit 3,77 die schlechteste Durchschnittsnote aus (3,65 Vorjahr). Damit löst das Magazin die Redaktion der „Bild“ als Schlusslicht ab. Sie landet mit einer Bewertung von 3,66 im Durchschnitt auf dem vorletzten Rang. Der „Focus“ sank ebenfalls noch leicht auf die Note von 3,63 (Vorjahr 3,52), bleibt jedoch auf Platz 50 gelistet.
Die größten Verlierer des diesjährigen „Wirtschaftsjournalist“-Rankings sind „Manager Magazin“ (Note 2,95; Vorjahr 2,66; Chefredakteure: Martin Noé und Sven Clausen) und „Spiegel“ (Note 2,84; Vorjahr 2,56; Steffen Klusmann). Sie rutschen jeweils um 15 Ränge nach unten. Die „Wirtschaftswoche“ (Beat Balzli) und „Capital“ (Horst von Buttlar) landen beide mit einer Note von 2,77 nur noch auf Platz 27. Die „WiWo“ verschlechtert sich damit um zehn Ränge, „Capital“ um neun. Die Kommunikatoren kritisieren vor allem mangelnde Ausgewogenheit, den Hang zur Skandalisierung und die Jagd nach Exklusivgeschichten.
Das komplette Ergebnis mit allen Detaildaten ist im aktuellen „Wirtschaftsjournalist“ veröffentlicht, der unter der Chefredaktion von Wolfgang Messner sechs Mal im Jahr im Medienfachverlag Oberauer in Salzburg erscheint. Neben dem Ranking der besten Wirtschaftsredaktionen veranstaltet das Branchenblatt auch die Wahl zum „Wirtschaftsjournalist des Jahres“ und zum „Unternehmenssprecher des Jahres“.