Berlin – In einem Positionspapier schlägt der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) vor, dass der Staat Kinder aus kriminellen Großfamilien heraus- und in Obhut nehmen solle.
„Ein Weg könnte sein, nachgewiesene kriminelle Familienstrukturen gerichtsfest als Kindeswohlgefährdung anzusehen“, so der Verband.
Man müsse prüfen, ob Jugendämter und Familiengerichte Kinder aus diesen Strukturen in Obhut nehmen und außerhalb des Einflussbereichs ihres Clans unterbringen könnten. Der Verband fordert ein härteres Durchgreifen bei Clan-Kriminalität. Notwendig sei eine „Null-Toleranz-Politik“ und eine „Strategie der permanenten Nadelstiche“.
Wie die „Tagesschau“ weiter berichtet, fordert der BDK bereits kleinere Verstöße wie das Fahren ohne Führerschein zu ahnden. Die Summe von Verurteilungen mache den Erfolg aus. Das Verhalten krimineller Großfamilien sei ein „Paradebeispiel für misslungene Integration“, zitiert „Tagesschau“ aus dem 30-seitigen Positionspapier weiter.
Bei begründetem Verdacht auf Straftaten sollten Strafverfolgungs- und Sozialbehörden alle relevanten Daten austauschen dürfen. Jobcenter sollen demnach Sozialleistungsbetrug durch Clan-Angehörige besser erkennen können. „Datenschutz darf nicht zum Täterschutz werden“, schreibt der BDK.
Gleichzeitig will es der Verband kriminellen Großfamilien so schwer wie möglich machen, Unternehmen zu gründen und „illegal erworbenes Vermögen zu legalisieren“, berichtet Tagesschau weiter.
Die Behörden sollten deshalb Shisha-Bars, Wettbüros, Restaurants, Autohandelsplätze und andere Treffpunkte im Umfeld von Clans laufend kontrollieren. Illegale Geschäfte sollen so aufgedeckt oder verhindert werden.