Düsseldorf – Die Lufthansa ist damit gescheitert, an den vier wichtigsten deutschen Flughäfen einen Wachstums-Stopp durchzusetzen. Das berichtet die Düsseldorfer „Rheinische Post“ unter Verweis auf eine Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der FDP.
Das Ministerium erklärt darin, es halte nichts davon, wie von der Lufthansa vorgeschlagen, die Zahl der Start- und Landerechte („Koordinierungseckwerte“) in Düsseldorf und Berlin zu begrenzen sowie die Zahl der Slots in Frankfurt und München zu verringern. „Anpassungen der Koordinierungseckwerte stellen kein geeignetes Instrument zur Steuerung etwaiger Engpässe im deutschen Luftraum dar.“
Denn sie würden nur einen kleinen Teil des wachsenden Luftverkehrs begrenzen. Die Lufthansa hatte die Bundesregierung in einem Brief vom 25. September aufgefordert, die Flugrechte an den vier Flughäfen zu begrenzen, um gegen Verspätungen vorzugehen. Zufrieden mit der Haltung des Bundes ist Bernd Reuther, Berichterstatter für Luftfahrt in der FDP-Bundestagsfraktion: „Die Prognosen des Luftverkehrs stehen auf Wachstum. Eine Reduktion der Eckwerte ist daher kontraproduktiv. So macht es keinen Sinn, einen wachsenden Markt in seiner Entwicklung einzuschränken.“
Kapazitäten sollten sogar erweitert werden, um zukünftig Verspätungen zu verhindern. „Die Einschätzung der Bundesregierung ist lösungsorientiert und zeugt von großem Sachverstand“ sagt Thomas Schnalke, Leiter des Flughafens Düsseldorf.
Die Lufthansa erklärt, man halte daran fest, „dass die Infrastruktur am Boden und in der Luft nicht mit einer weiteren Erhöhung der Grenzwerte zusätzlich belastet wird“. Die hohe Zahl verspäteter und gestrichener Flüge im Sommer 2018 unterstreiche den Handlungsbedarf.