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Erdogan erwägt Volksabstimmung über EU-Beitrittsprozess

Die Türkei könne nach dem Verfassungsreferendum am 16. April eine weitere Volksabstimmung nach Brexit-Art über die Fortsetzung des EU-Beitrittsprozesses abhalten, erklärte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan.

(Archivfoto: AA)
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Antalya (nex) – Die Türkei könne nach dem Verfassungsreferendum am 16. April eine weitere Volksabstimmung nach Brexit-Art über die Fortsetzung des EU-Beitrittsprozesses abhalten, erklärte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan.

Erdogan, der auf dem Türkisch-Britischen Tatlidil-Forum im südtürkischen Antalya eine Rede hielt, habe Medienberichten zufolge angekündigt, dass die Türkei ihre Beziehungen zu der Staatengemeinschaft nach dem Referendum über die Verfassungsänderung überprüfen werde.

„Sie [Großbritannien] haben mit Brexit eine Entscheidung getroffen, da können verschiedene Dinge nach dem 16. April passieren“, sagte er und fügte hinzu, dass nach dem Verfassungsreferendum eine Brexit-ähnliche Volksabstimmung über die EU-Verhandlungen abgehalten werden könne. „Was auch immer das Volk entscheidet, wir werden uns dem beugen“, so der türkische Präsident weiter.

Im Juni 2016 hatte sich 52 Prozent der britischen Bevölkerung nach 46-jähriger Mitgliedschaft für einen Austritt aus der Europäischen Union entschieden

Die Türkei hatte 1987 den Aufnahmeantrag in die EU gestellt, die Beitrittsverhandlungen waren 2005 aufgenommen worden.

2007 war es jedoch wegen der Haltung der Türkei in der Zypernfrage zu einem Stillstand in den Verhandlungen gekommen. Auch die deutsche und französische Regierung hatten sich gegen die volle EU-Mitgliedschaft der Türkei gestellt.

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