Wien/Salzburg (ots) – Zeitungen in ganz Europa setzen vermehrt auf Coverstorys. Auf der Titelseite wird dazu groß ein Thema platziert und dann auf mehreren Seiten weitergeführt. Damit erhält die gedruckte Zeitung eine neue Funktion:
Stand früher die schnelle Nachricht im Vordergrund, ist es heute der große Hintergrundbericht. Selbst tagesaktuelle Themen werden von den Redaktionen inzwischen derart aufwendig aufbereitet.
Das ist einer von insgesamt zehn Zeitungstrends, die Norbert Küpper beim European Newspaper Congress 2017 in Wien vorstellen wird. Der deutsche Zeitungsdesigner beobachtet jährlich die wichtigsten Veränderungen im europäischen Zeitungsgeschehen.
In diesem Jahr wird Küpper besonders viele Beispiele aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigen. „Wenngleich auch bei der visuellen Präsentation noch immer Zeitungen in Skandinavien und den Benelux-Ländern führend sind, haben Deutschland, Österreich und die Schweiz enorm aufgeholt“, analysiert Küpper.
Der European Newspaper Congress beginnt am 21. Mai. Rund 500 Chefredakteure und Medienmanager diskutieren drei Tage über die Zukunft ihrer Branche. Die digitale Transformation eines Medienhauses ist einer von vielen Themenschwerpunkten. Mehrere Beiträge setzen sich mit den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Medien auseinander.
„Im selben Boot? – Politik und Medien im Zeitalter von Fake News und Populismus“ ist dazu der Titel der Keynote von Österreichs Bundeskanzler Christian Kern. Und „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo analysiert, was es heute bedeutet, Haltung zu zeigen. Erwartet werden die ersten Ergebnisse von Medien, die sich gezielt mit konstruktivem Journalismus auseinandersetzen. Zusätzlich werden innovative Medienmacher aus ganz Europa ihre neuesten Projekte präsentieren.