Baku (nex) – Mindestens vier Soldaten sind bei Grenzscharmützeln zwischen aserbaidschanischen und armenischen Soldaten ums Leben gekommen. Dies teilten Regierungsvertreter beider Länder mit.
Der aserbaidschanische Verteidigungsminister gab in einer Erklärung bekannt, dass ein aserbaidschanischer Soldat im Kampf getötet worden sei. Weiter heißt es in dem Statement, dass eine Gruppe „angegriffen wurde, als sie versuchte, die aserbaidschanische Staatsgrenze zu verletzen.“ Der Feind habe schwere Verluste erlitten und sei gezwungen gewesen, sich zurückzuziehen
„In den frühen Morgenstunden des heutigen Donnerstags haben bewaffnete aserbaidschanische Kräfte versucht, auf umstürzlerische Weise in armenisches Territorium einzudringen“, teilte der Sprecher des armenischen Verteidigungsministeriums, Artsrun Hovhannisyan, mit.
Drei armenische Soldaten seien bei dem Feuergefecht in der Nähe des armenischen Dorfes Chinari getötet worden. Die Kämpfe dauerten noch an, beide Parteien verwendeten Granatwerfer und Scharfschützengewehre, so der Sprecher weiter.
Baku habe Medienberichten zufolge Armenien beschuldigt, eine „umstürzlerische Gruppe“ nach Aserbaidschan entsendet zu haben.
Dies ist einer der bislang blutigsten Vorfälle seit dem Ausbruch der Gewalt im vergangenen April, bei dem mindestens 110 Menschen starben und die die kaukasischen Erzfeinde an den Rand eines Totalkrieges trieb.
Ethnische Armenier halten seit 1993 Karabach/Berg-Karabach, eine Enklave innerhalb Aserbaidschans, besetzt. Die internationale Gemeinschaft erkennt Karabach/Berg-Karabach als Teil Aserbaidschans an.
Die beiden Ex-Sowjetstaaten Aserbaidschan und Armenien befinden sich im Streit um die Südkaukasusregion Berg-Karabach, seit sie Anfang der 1990-er Jahre in einem Krieg mit etwa 30.000 Toten von armenischen Separatisten besetzt wurde.
Die beiden Parteien haben trotz des Waffenstillstandes im Jahr 1994 nie einen stabilen Friedensvertrag unterzeichnet. Zwischen den beiden Ländern kommt es immer wieder zu Grenzscharmützeln.
Ein von Russland initiierter Waffenstillstand beendete die vier Tage andauernden heftigen Auseinandersetzungen. Versuche, den stagnierenden Friedensprozess wiederzubeleben, scheiterten jedoch.
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