Washington (nex) – Die USA müssten das Profiling von US-amerikanischen Muslimen als Teil ihres Anti-Terror-Programms in Erwägung ziehen, sagte der aussichtsreiche republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump am vergangenen Samstag.
„Wir müssen uns wirklich mit Profiling auseinandersetzen“, meinte er in einem Interview in der Fernsehshow Face The Nation auf CBS. „Wir müssen uns ernsthaft damit beschäftigen. Andere Länder tun es. Und es ist nicht das Schlimmste, was man tun kann. Ich mag das Konzept des Profilings nicht, aber wir müssen die Sache mit gesundem Menschenverstand angehen.“
Trump hat während seiner Präsidentschaftskampagne Muslime wiederholt zur Zielscheibe gemacht. So forderte er nach dem Anschlag in San Bernardino im Dezember letzten Jahres, bei dem 14 Menschen ums Leben kamen, Einreiseverbot für Muslime in die USA. Nun wiederholte Trump diese Forderung nach dem Massaker am 12. Juni in einem Nachtclub in Orlando, bei dem Omar Mateen 49 Menschen tötete und selbst von der Polizei erschossen wurde.
Ibrahim Hopper, der Leiter der Kommunikationsabteilung des Council on American-Islamic Relations (CAIR), einer islamischen Bürgerrechtsorganisation mit Sitz in Washington, D.C, hält Profiling für kontraproduktiv. „Das ist auch die Ansicht der Mehrheit der Behörden für nationale Sicherheit“, fügte er hinzu.
Menschen aufgrund ihrer Religion, ethnischen oder nationalen Herkunft zur Zielscheibe zu erklären, sei illegal und verfassungswidrig, so Hopper weiter.
In einem Interview mit dem CNN sagte die Justizministerin Loretta Lynch, dass die Strafverfolgungsbehörden in engem Kontakt zu Muslimen stehen sollten:
„Es ist für uns sehr wichtig, unsere Kontakte zur muslimischen Community aufrechtzuerhalten, denn oft werden Freunde und Familien es als erste bemerken, wenn eine Person, falls sie aus dieser Gemeinde kommt, radikalisiert wird. Sie werden ihre Aktivitäten als erste bemerken. Und wir wollen, dass dann diese Information uns erreicht.“